Wort zum Sonntag von Pfr. Gregor Arndt:
Ich ziehe am Scharfenstein durch den Wald und suche blühende Zweige, um einen
Osterstrauß für das Pfarrhaus zu gestalten. Das Unterholz ist trocken, das alte Laub wispert, das Grün eines aufbrechenden Frühlings wird von abgestorbenen Ästen niedergedrückt. In meiner Wohnung blüht hingegen, unerwartet und nicht mehr erhofft, der Kaktus und schenkt mir seine farbige Pracht.
OSTERN IST ANDERS
Ich ziehe über die Hauptstraßen unserer Ortschaften. Es bleibt still, kaum begegnet man
Menschen. Orte scheinen fast ausgestorben. Auf den Friedhöfen aber zeugen Lichter und Blumen sowie Menschen trotz Abstand von Geschäftigkeit und Leben. Trauer und Trost eigenartig verbunden.

OSTERN IST ANDERS
Ich bin pandemüde und das „gedimmte“ Leben seit letztem Ostern hat Folgen. Ein Jahr
schnelllebig und leer oder voller Brüche und Wendungen. Videokonferenz können jetzt alle. Kochen oder Gitarrenspiel – irgendetwas hat jeder dazugelernt. Wir wissen: Zerbrechlichkeit des Lebens ist global und wer „genesen“ ist, muss noch lange nicht gesund sein.

Nicht immer gibt es schnelle Lösungen. Doch eines wünsche ich allen zu Ostern:
Das die SEHNSUCHT NACH LEBEN bleibt. Dass wir eines Tages AUF ERDEN die Masken abwerfen und IM HIMMEL mit unseren Verstorbenen „Corona“ trinken und diesseits und jenseits Halleluja singen.
OSTERN IST ANDERS

Ihr Pfarrer Gregor Arndt

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