Kallmerode. Die Stadt Leinefelde-Worbis wird den Ersatzneubau des Kindergartens Kallmerode selbst vornehmen, und zwar auf dem Gelände des ehemaligen Bürgermeisteramtes. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung im nichtöffentlichen Teil einstimmig beschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung.

Die voraussichtlichen Gesamtkosten werden auf 1,7 Millionen Euro beziffert.
Eigentlich war geplant, dass die Kirche Eigentümer und Bauherr des Kindergartenneubaus wird. Aber man kam hierüber mit den Förderbehörden nicht überein.

Um das Projekt Kindergarten in Kallmerode nicht zu gefährden, entschied man sich jetzt in gegenseitigem Einvernehmen, auf einem neuen Bauplatz, der in städtischem Besitz ist, neu mit den Planungen zu starten. Positiver Nebeneffekt: Es gibt eine Kosteneinsparung von rund 20 Prozent auf dem städtischen
Gelände, das für das Bauvorhaben einfach besser geeignet ist, erklärte Tobias Otto, Leiter der Zentralen Verwaltung, auch den Ortsteilratsmitgliedern und Eltern in einer eigens einberufenen Sitzung am Mittwochabend in Kallmerode.

Zudem könne die Stadt, die die Kinderbetreuung als Pflichtaufgabe im Stadtgebiet sicherstellen muss, jetzt auch direkten Einfluss auf die Planung und damit auf die Kosten nehmen. Die benachbarte Feuerwehr soll bleiben und auch während der
Bauphase nicht in der Ausübung ihres wichtigen Ehrenamtes beeinträchtigt werden.

Der neue Bauplatz liegt zentral im Ort in der Nähe von Saal und Kirche. Die ehemalige Bundesstraße ist mit der Eröffnung der Ortsumgehung zur Gemeindestraße abgestuft. Das Planauswahlverfahren ist gestartet, mit ersten Entwürfen für den Kindergarten mit 45 Plätzen ist im Januar zu rechnen.

Dann entscheidet sich auch, ob das alte Bürgermeisteramt abgerissen oder in den Neubau integriert wird. Klar ist schon jetzt, dass die Mietswohnung im Objekt nicht bleiben kann. Aber mit den Mietern sei man schon im Gespräch, um eine verträgliche Lösung zu finden, informierte Tobias Otto.

Natürlich bedauern die Eltern, aber auch Ortsteilbürgermeister Torsten Städtler und Pfarrer Gregor Arndt, dass die Idee des Waldkindergartens auf dem Kirchengelände nicht umgesetzt werden wird. Bürgermeister Christian Zwingmann kann nachvollziehen, dass man um das alte Projekt, in das schon
viel Herzblut geflossen war, trauert. Aber jetzt gehe es darum, den Kindergartenstandort Kallmerode zu erhalten. Und da müsse jetzt schnellstens ein Neubau her, denn die Interimslösung im Dorfgemeinschaftshaus, wo die Kinder nach Auslaufen der Betriebserlaubnis für den alten Kindergarten untergebracht sind, sei keine Dauerlösung, weiß er.

Christian Zwingmann ist froh, dass die Eltern, die Kirche und die Erzieher weiter an einem Strang ziehen. Und über eines sei man sich einig: Die St.
Martin gGmbH und damit die Katholische Kirche soll Träger des Kindergartens bleiben.

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