Positionierung des Landrates zu der in den Sozialen Medien verbreiteten
Stimmungsmache der AfD, „Widerstand“ gegen eine Ausweitung der
Flüchtlingsunterbringung in Heiligenstadt zu leisten…

„Unmut, wehrt Euch, Flüchtlinge? Eine große Gemengelage! Sorge ja, möglicherweise auch nicht unberechtigt, sich Verschanzen, meinen, das ginge einen ja alles nichts an, bis hin zu Widerstand und Rebellion – ein ganz eindeutiges Nein.

Die Welt hat sich immer verändert, hat uns aber über viele Jahre in einem Windschatten wohlig in Ruhe gelassen. Das ist offenbar nicht mehr so. Viele unangenehme Erscheinungen dieser Zeit schwappen auch auf uns über.
Und dennoch lässt sich damit doch noch vergleichsweise passabel leben.

Außergewöhnlicher Not musste schon immer besonders begegnet werden, sicher auch zunehmend. Wir können die Welt allein nicht aus den Angeln heben. Wer das suggeriert, der ist ein Schwindler. Angezeigt ist vor allen Dingen, dass ein jeder von seinem Platz aus bemüht ist, sich in den großen Ausgleich der Gesamtgesellschaft einzubringen. Dass diese das will, ist letztendlich auch eine Glaubensfrage oder anders, ein Bekenntnis zur Demokratie, welche eben nicht nur in Ritualen erstarrt.


Dazu gehört, dass, bei allem unterschiedlichem Wünschen, schlussendlich doch auch die Flüchtlinge von uns untergebracht und versorgt werden müssen, welche uns der Staat, nach „Quote“, zuweist. Hierzu bedarf es Quartieren, deren Verfügbarkeit sehr überschaubar und immer Teil eines Suchens ist.

In Leinefelde von der einst in besonders prekärer Lage gefundenen Halle neben den Einfamilienhäusern in der Innenstadt Abstand genommen zu haben, ist etwas völlig anderes, als das vor den Stadttoren von Heiligenstadt gelegene ehemalige
Konsumeinrichtungshaus bis zum Sommer hin für Flüchtlingsaufgaben nutzen zu wollen.

Danach plant der Eigentümer den Umbau zu einem Fachmarkt. Wirkliche Nachbarschaftsbelange stehen dem nicht entgegen. Wer hiergegen Stimmung
macht, dem empfehle ich in der jetzigen Weihnachtszeit eine Besinnung in der
„Herbergssuche“, derer wir am Heiligen Abend mit besonderer Innigkeit gedenken. Auch jenen wünsche ich eine frohe Weihnacht.“
Dr. Werner Henning

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