27 Schülerinnen und Schüler legten am 10. September 2020 ihr Staatsexamen in der Gesundheits- und Krankenpflege vor dem Prüfungsausschuss der Berufsfachschule Pflege in Duderstadt ab. Eine dreijährige Ausbildung mit rund 2.100 Stunden Theorie und etwa 2.500 Stunden Praxis liegt hinter den Absolventen.
Mit dieser nun letzten schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfung haben sich 23 von den angetretenen Prüflingen befähigt den Beruf Gesundheits- und Krankenpfleger auszuüben.
Bedingt durch die aktuellen Einschränkungen und Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen des Coronavirus (Covid-19) musste das Examen wie auch die Prüfungsvorbereitung im Vorfeld neu organisiert werden, berichtet Linda Montag, Lehrkraft an der Berufsfachschule Pflege: „Es gab eine Zeit lang keinen Präsenzunterricht. Die Vorbereitung auf das Examen fand somit zu einem gewissen Teil im Fernunterricht statt. Zudem hatten einige der Auszubildenden kein praktisches Probeexamen, welches als Vorprüfung und zum Kennenlernen der Prüfungsabläufe auf den Stationen dient, da es in dieser Zeit nicht möglich war Prüfungen im Krankenhaus durchzuführen. Die Examensprüfungen konnten aber in vollständiger Form, jedoch unter Einhaltung verschärfter Hygienebedingungen stattfinden.“
Aufgrund der aktuellen Vorgaben des Kultusministeriums, dass der Abschlussjahrgang in einem Kohortensystem betrachtet wird, war es möglich, die feierliche Examensübergabe im Garten der Berufsfachschule mit anschließender Verabschiedung im Klassenverband zu veranstaltet. „Wir hätten nicht damit gerechnet, dass uns der Abschluss so schön gemacht wird. Hinter uns liegt eine aufregende und anstrengende Zeit. Wir wollen unseren Lehrern Danke sagen, dass sie immer für uns da waren. Auch außerhalb des Unterrichts.“, bedankt sich Schülersprecher Muhamet Uygur. „Wir haben viel gelernt, und erlebt was Gemeinschaft heißt. Wir freuen uns, was wir gemeinsam alles geschafft haben und wünschen unseren Mitschülern, die dieses Examen nicht bestanden haben viel Glück und Erfolg!“
Die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung in Duderstadt hat eine lange Tradition. Bereits seit nunmehr 44 Jahren widmet sich das St. Martini Krankenhaus der Ausbildung von Krankenschwestern und –pflegern. Die anspruchsvolle Ausbildung verlangt von den Auszubildenden neben Leistungs- und Lernbereitschaft auch eine hohe soziale und kommunikative Kompetenz, die innerhalb der Ausbildung als Thema immer präsent ist.
„Wir sind sehr stolz darauf, was unsere Schülerinnen und Schüler in dieser Ausbildungszeit geleistet haben. Besonders die letzten Monate vor Ihrem Examen haben uns alle vor die Herausforderung gestellt, wie wir den Lernstoff und eine adäquate Prüfungsvorbereitung sicherstellen können. Dieses Examen während der Corona-Pandemie wird uns immer in besonderer Erinnerung bleiben.
Genauso wie der intensive Austausch, den wir zu dieser ungewissen Zeit mit unseren Schülerinnen und Schülern hatten.“, bedankt sich Frau Otto, Schulleiterin der Berufsfachschule Pflege bei den examinierten Gesundheits- und Krankenpflegeschüler für das entgegengebrachte Vertrauen, ihre Flexibilität, die vielen guten Anregungen und die Gespräche. „Es ist immer wieder eine Bereicherung, engagierte und kreative Auszubildende in der Gesundheits-und Krankenpflege begleiten zu dürfen. Ich wünsche allen einen guten Berufsstart und das Quäntchen Glück, dass jeder im Leben braucht.“, fährt sie fort.
Auch die Kursleitung Frau Feindt erinnert die Schüler in ihrer Abschlussrede noch einmal daran, in naher Zukunft ein Fachbuch in die Hand zu nehmen. Für alle beginne die berufliche Zukunft erst jetzt so richtig, da alle in sehr unterschiedlichen Fachdisziplinen arbeiten werden. So auch für Johannes Voitl, der seine Arbeit im St. Martini Krankenhaus fortsetzt, wo er in den letzten Jahren viel praktische Erfahrung sammeln durfte.
Am 1. Oktober heißt die Berufsfachschule Pflege bereits den nächsten Jahrgang herzlich willkommen, der – ab diesem Jahr neu – mit der generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann beginnt. Durch das Pflegeberufegesetz, das zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist, werden die drei bisher nach Altersgruppen getrennten Berufe der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie der Altenpflege zu einer neuen, generalistisch ausgerichteten Ausbildung zusammengefasst. Somit können Auszubildende die Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen übernehmen, was ihnen viele Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet.
Das Krankenhaus St. Martini gratuliert folgenden neuen Gesundheits- und KrankenpflegerInnen: Gamze Alkan, Birgit Becker, Jennifer-Lee Beckmann, Nina Sophie Böning, Sina Degenhard, Justine Forderung, Jannis Gatzemeier, Melanie Groß, Heinrich Michael Hentrich, Lea Hesse, Alina Hohenschläger, Lucas Balthasar Kellner, Adelina-Tamara Mähl, Vanessa Thonke, Tobias Niebergall, Amelie Greiser, Luzia Roth, Sina Schmiedekind, Michelle Steinhauer, Siria Stemann Centeno, Muhamet Uygur, Johannes Voitl, Torsten Wegner und Morena Gabriela Wieter
Das St. Martini Krankenhaus, das gleichnamige Altenpflegeheim und die Berufsfachschule Pflege der gemeinnützigen St. Martini GmbH am Standort Duderstadt bilden das medizinische Zentrum des Untereichsfeldes mit einer über 650-jährigen Geschichte.
Das Krankenhaus versorgt jährlich mehr als 7.000 stationäre und 14.000 ambulante Patienten. Mit insgesamt 155 Planbetten in den Fachabteilungen Allgemeine Innere Medizin – Gastroenterologie mit angeschlossener onkologischer Ambulanz, Kardiologie, Geriatrie, Allgemein- und Visceralchirurgie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Gynäkologie sowie Anästhesie und Intensivmedizin bietet das Krankenhaus alle Behandlungsmöglichkeiten der Grund- und Regelversorgung. Dazu kommen die zentrale Notaufnahmen und der Palliativdienst Eichsfeld. Medizinische Schwerpunkte sind das zertifizierte EndoProthetikZentrum und das Geriatrische Zentrum Eichsfeld. Zusätzlich hat sich die kassenärztliche Notfalldienstambulanz in den Räumen des Krankenhauses etabliert.
Die St. Martini GmbH zählt mit über 450 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern in Duderstadt. Das Altenpflegheim besitzt insgesamt 66 Heimplätze. Die eigene Berufsfachschule Pflege mit mehr als 60 Ausbildungsplätzen und das Krankenhaus als Akademisches Lehrkrankenhaus der Georg-August-Universität Göttingen fördern die pflegerische und medizinische Aus- und Fortbildung in der Region.
Die St. Martini Krankenhaus und Altenpflegeheim gehören zum Elisabeth Vinzenz Verbund – einer starken Gemeinschaft katholischer Krankenhäuser und weiterer Einrichtungen im Gesundheits- und Sozialwesen, die für Qualität und Zuwendung in Medizin und Pflege stehen.
Der Elisabeth Vinzenz Verbund (EVV) gehört bundesweit zu den größten christlichen Trägerverbünden von Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen im Gesundheits-und Sozialwesen. Der EVV verbindet an seinen 13Krankenhaus-Standorten in sieben Bundesländern eine moderne und kompetente medizinisch-pflegerische Versorgung mit der Tradition christlicher Nächstenliebe und gelebter Menschlichkeit.
Gesellschafter der Trägergesellschaft sind die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth Reinbek (KWA) und die Vinzenz Bernward Stiftung Hildesheim. Geschäftsführer sind Dr. Sven Ulrich Langner und Olaf Klok.