Der 30. Jahrgang des Staatlichen Gymnasiums „Marie Curie“ Worbis. Foto: Millers Marketing

Worbis. Am 9. Juli 2022 nahm der 30. Jahrgang des Staatlichen Gymnasiums „Marie Curie“ Worbis in der Lindenhalle Niederorschel seine Abiturzeugnisse entgegen. Nach einer kurzen musikalischen Eröffnung durch das Bläser-Ensemble „Alte Burg Musikanten“ erfolgte die Festansprache des Schulleiters Bernd Schüler.

Er eröffnete seine Festrede mit einem Vergleich, mithilfe dessen den jungen Absolventen vor Augen geführt werden sollte, dass es nicht darauf ankommt, ob man
sich vielleicht von der Masse abhebt, vielmehr sollte man sich eigene Ziele stecken und diese nie aus den Augen verlieren. Im weiteren Verlauf äußerte er mit Stolz, dass zwei Schülerinnen und ein Schüler in diesem Jahr einen Abiturdurchschnitt von 1,0 erreicht hätten.

Insgesamt absolvierten 63 Schülerinnen und Schüler das Abitur und erzielten dabei einen Gesamtdurchschnitt von 2,0. Dies sei eine beachtliche Leistung. Neben weiteren Dankesworten an die anwesenden Eltern, die nicht unwesentlich zum Erfolg ihrer Schützlinge beigetragen haben, richtete er auch den Dank an die Kolleginnen und Kollegen, die stets bestrebt waren, die Prüflinge trotz coronabedingten Einschränkungen und neuen Hürden wie dem Homeschooling auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten.

Entsprechend des diesjährigen Abiturmottos „Man kann dir den Weg weisen, gehen musst du ihn selbst.“ (Bruce Lee), wies Herr Schüler im weiteren Verlauf daraufhin, dass Wege nicht immer einfach sind. „Der Weg verläuft selten gerade, es gibt immer Kreuzungen und Gabelungen, an denen man sich entscheiden muss, welchen Weg man künftig bestreiten möchte.“

Abschließend ehrte er vier Kollegen, welche mit Ende des Schuljahres in den wohlverdienten Ruhestand eintreten. Neben Detlef Ullmann, Jutta Schulz und Ingrid
Schöbitz ist an dieser Stelle auch die stellvertretende Schulleiterin, Frau Dr. Mechtild Münch, zu nennen, welche sich von Beginn an für das Wohl der Schüler eingesetzt und durch ihre besonnene Art jedem stets mit Rat und Tat zur Seite stand.

Zuletzt gab Herr Schüler den Absolventen einen Rat mit auf dem Weg: „Verlasst euch nicht auf Hörensagen oder Vermutungen. Tretet der Zukunft mit Offenheit und Neugier gegenüber, mit dem Abitur habt ihr nun alle Möglichkeiten.“

Nach der Ausgabe der Abiturzeugnisse erfolgten zahlreiche Auszeichnungen durch die Stammkursleiter. Exemplarisch seien an dieser Stelle Anna Kellner, Tim Niclas Nolte und Maya Kukuk zu nennen, welche ihr Abitur mit einem beachtlichen Durchschnitt von 1,0 erzielt haben.

Im weiteren Verlauf kam Justus Streicher als Vertreter der Absolventen zu Wort. Dabei nahm er das Publikum mit auf eine kleine Zeitreise, beginnend mit der „Einschulung“ in das Gymnasium und den damit verbundenen Erinnerungen und ersten Erlebnissen und Eindrücken als „Neulinge“. Von der Kennlernfahrt in der fünften Klasse, bis hin zu den Klassenfahrten in den Jahrgängen acht und zehn ließ er die Ereignisse Revue passieren und stellte fest, dass ein bedeutungsvoller Lebensabschnitt nun zu Ende gegangen sei.

Aus kleinen unerfahrenen Kindern seien stattliche junge Erwachsene geworden, die neben der schulischen Entwicklung auch die außerschulischen Aktivitäten zunehmend interessanter fanden. Er schloss seine Rede mit den Worten: „Wir danken allen Lehrerinnen und Lehrern, die stets ihr Bestes gaben, um uns auf unseren späteren Lebensweg vorzubereiten.“

Zudem äußerte er mit einem Zwinkern, dass nun alle bestens auf ein Studium im Fach Mathematik vorbereitet seien, da die Fachkollegen hier sehr ausführlich und gründlich mit den Fachinhalten umgingen. Traditionell sprach zum Abschluss Dr. Daniel Bertram als Vorsitzender des Fördervereins und zugleich ehemaliger Schüler zum Publikum. In Anlehnung an das Motto der Festveranstaltung hinterfragte er, wer den jungen Absolventen in Zukunft bei schwierigen Entscheidungen zu Seite stehen werde.

Dabei wurde schnell deutlich, dass „Menschen bereits Jahrtausende nach Lenkung suchen. Manche nennen es Schicksal, andere Bestimmung und wieder andere begründen eigene Lebenswegentscheidungen mit ihren Genen, denn schließlich seien die Eltern und Großeltern mit den getroffenen Entscheidungen auch glücklich
gewesen.“ Schnell wurde aber klar, dass das „Wegweisen“ gar nicht im Fokus stehen sollte. Vielmehr sollte man bedenken, dass man jeden Weg allein „gehen“ müsse, Stillstand sei dabei keine Option. „Den Kompass,​ das Boot und auch das Ruder besitzen somit Sie allein, werte Absolventen.“ Letztlich sollte man sich an einem weiteren Ausspruch von Bruce Lee orientieren: „Nimm an, was nützlich ist, lass weg, was unnütz ist. Und füge das hinzu, was dein Eigenes ist.“
Nadine Böhlitz
Gymnasium Worbis

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