Durch Handauflegung und Gebet hat Weihbischof Reinhard Hauke gesternLukas Hennecke (24) in der Kirche St. Martin in Bernterode zum Diakon. Lukas Hennecke möchte Priester werden..

Die Diakonenweihe ist die erste Weihestufe auf dem Weg dorthin. Die Weiheliturgie fand wegen der Corona-Pandemie unter besonderen Schutzmaßnahmen statt.

Lukas Hennecke wurde am 12.11.1995 in Leinefelde geboren, wo er mit seiner Familie die ersten Lebensjahre bis zum Umzug nach Bernterode verbrachte. Der Ort zählt zur Pfarrei St. Marien in Niederorschel, dessen Pfarrer Christian Gellrich die Weiheliturgie mitfeiern wird. Seine Familie beschreibt Hennecke als „nahezu durchgehend volkskirchlich sozialisiert“, so dass er sich schon als Kind in der örtlichen Kirchengemeinde beheimatet fand. Der Heranwachsende wurde Ministrant, nahm an den kirchlichen Kinder- und Jugendaktivitäten teil und brachte sich später als Organist in die Sonntags- und Werktagsgottesdienste ein.

Nach dem mit „Sehr gut“ bestandenen Abitur am Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gymnasium in Leinefelde studierte er Theologie in Erfurt, ohne gleich Priester werden zu wollen. „Die Entscheidung, mich auf den Weg zum Priesteramt zu machen, war bei mir kein punktuelles Ereignis, sondern eher ein allmählicher Prozess“, sagt Lukas Hennecke rückblickend.

Nach einem Studienjahr 2017/18 in Jerusalem trat er ins Erfurter Priesterseminar ein und schloss seine Studien ab. Seine anschließende Praxisausbildung führte ihn in die Eichsfeldgemeinden Struth, Effelder und Großbartloff. Dort wird Lukas Hennecke auch nach seiner Diakonenweihe wirken.

Wichtiges Anliegen ist ihm „zu zeigen, dass die christliche Botschaft kein ‚alter Hut‘ ist, sondern durchaus eine plausible Deutung von Leben und Welt, auch und besonders in der modernen Gesellschaft, darstellt.“

„Diakon, Diakonenweihe“
In der Katholischen Kirche ist die Weihe mit ihren Stufen Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe eines der sieben Sakramente. Der Begriff Diakon stammt vom griechischen Verb „diakonein“ ab und bedeutet Diener, Helfer. Während der ersten Jahrhunderte waren die Diakone unmittelbare Helfer des Bischofs und kümmerten sich vor allem um Arme und Kranke. Ab dem 9. Jahrhundert ging die Eigenständigkeit des Amtes verloren.

Zum Diakon wurde nur noch geweiht, wer später Priester werden wollte. So wurde das Diakonat zur „Durchgangsstufe“ auf dem Weg zum Priesteramt. Erst das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65), die Versammlung aller katholischen Bischöfe mit dem Papst, betonte wieder stärker die ursprüngliche Bedeutung. Seitdem werden auch verheiratete Männer zu Diakonen geweiht, die ihren Dienst in der Gemeinde verrichten. Unverheiratete und auch verwitwete Männer können ebenfalls Ständiger Diakon werden, für sie bleibt die Ehelosigkeit allerdings verpflichtend.

Zu den Aufgaben des Diakons gehören unter anderem die Assistenz im Gottesdienst, Taufen, Eheschließungen und Beerdigungen, Erteilen von Religionsunterricht und Katechesen sowie die Sorge um die Mitglieder der Gemeinde, besonders um Alte und Kranke.

Im Rahmen der Weihehandlung innerhalb einer Heiligen Messe liegt der Kandidat bei der Allerheiligenlitanei vor dem Altar auf dem Boden. Dies geschieht zum Zeichen, dass er sich ganz Gott übereignen will. Der Bischof weiht durch Handauflegung und Gebet.

Der Pfarrer der Heimatgemeinde legt dem neuen Diakon die liturgischen Gewänder an. Dann überreicht der Bischof das Evangelienbuch, aus dem die Botschaft Jesu Christi verkündigt werden soll, und besiegelt mit einem Friedensgruß die Aufnahme in das neue Amt.

Peter Weidemann

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