Die Kinder spielen gern im Theaterraum. Fotos: Ilka Kühn

Leinefelde. Der Bonifatius Kindergarten in Trägerschaft der St. Martin GmbH hat für Kinder ein sehr interessantes Angebot. Davon konnte ich mich selbst einmal überzeugen. Leiterin Ingrid Ziegenfuss-Heller stellte die Einrichtung im Einzelnen vor, und da gab es jede Menge zu entdecken und auch Einiges, was doch Erstaunen hervorruft. 

Allem voran das Platzangebot, dass die alltägliche Projektarbeit unbeschwerter macht, denn die Arbeitsmaterialien müssen nicht von einem Ort zum anderen getragen werden. Alles hat seinen Platz in einem bestimmten Raum, sieben Themenräume stehen zur Verfügung. So sind beispielsweise Schlafplätze vom Speiseraum getrennt. In dem einen Raum wird geruht, in dem anderen gegessen. In einem anderen Raum wird Theater gespielt. Auf einem kleinen Garderobenständer hängen unterschiedliche Kostüme, die die Kinder anziehen können. Ein Papa hat sogar für das Theaterzimmer eine richtige kleine Bühne gebaut.

Und wem der Sinn mehr zum Bastel und Bauen steht, der geht einen Raum weiter, in den Bauraum oder in den Kreativraum, wo die Mädchen und Jungen schon Armbänder basteln oder auch künstlerisch mit Filzstiften die schönsten Bilder malen, die dann in einer Galerie im Flur ausgestellt werden. Und das besondere: die Rahme können von den Kindern selbst geöffnet werden, wo sie dann ihr neues Bild aufhängen. Der Kindergarten wendet auch Montessorie-Methoden an, wo die eigenen Fähigkeiten eine große Rolle spielen und gefördert werden können. Die Kinder werden ihren Neigungen entsprechend betreut. 

Seit der Erneuerung sind überall im Gebäude neue Lüftungsanlagen eingebaut wurden. Auch in dieser Hinsicht scheint das Klima zu stimmen. 24 Plätze für das Alter von 1 bis 3 Jahren stehen in der Kinderkrippe zur Verfügung. Im Schlafsaal gibt es dem Alter entsprechend verschiedene Bettchen. An den Garderoben sind Fotos der Kinder angebracht. Wir haben gemerkt, dass wir mit Fotos mehr erreichen können, erklärt Ingrid Ziegenfuss-Heller. 

Verschiedene Spielmöglichkeiten laden auch außerhalb der Räume zum Verweilen ein. Ein Tisch, den man sogar mit Wasser und Sand befüllen kann, dient zum Spielen, wenn mal das Wetter schlechter ist. Es gibt sogar eine sogenannte “Lehrküche”, die für die Mädchen und Jungen auf der einen Seite kindgemäß aufgebaut ist und auf der anderen Seite die Höhe für Erwachsene hat. So erlernen die Jüngsten schon, was in einer Küche so vor sich geht. Gebacken und gekocht wird hier natürlich auch. Wenn es auch im Haus selbst sehr schön, funktional und ideenreich ist, so zieht es doch die Kleinen auch immer wieder ins Freie. Auch da haben sie genügend Platz und können umhertollen. 

Der Bonifatius Kindergarten nimmt schon seit Jahren am Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ teil. Das hat aber nichts damit zu tun, weil dort einige Kinder sind, wo die Eltern aus anderen Ländern kommen. Das Programm verbindet drei inhaltliche Schwerpunkte: alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit Familien. Für jede Sprach-Kita stellt das Programm eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung. Die zusätzlichen Fachkräfte werden im Verbund von einer externen Fachberatung begleitet. Bundesweit ist etwa jede 10. Kita eine Sprach-Kita. Davon profitieren fast 500.000 Kinder und ihre Familien deutschlandweit.

Montags-Konferenz. Fotos: Ilka Kühn

Zum Tag der offenen Tür waren viele Eltern gekommen, alles waren neugierig, was der Kindergarten zu bieten hat. Insgesamt betreuen 12 Erzieherinnen derzeit  69 Kinder. Platz ist für 86 Mädchen und Jungen. Wenn die großen Kinder nun in die Schule kommen, können die Neuen kommen. Sie können übrigens auch mitbestimmen, was in ihrem Kindergartenalltag geboten werden soll. In einer kleinen Konferenz, in dem auch meist der Leinefelder Pfarrer Gregor Arndt teilnimmt, wird darüber gesprochen, was in den nächsten Tagen anliegt. 

Der Eingangsbereich wird demnächst noch überbaut. Durch die Trennung des langen Gebäudes in Kindergarten und Eichsfelder Werkstätten vor einigen Jahren, kam ein Problem: Schimmelbildung. Die wurde im vergangenen Jahr erfolgreich bekämpft, in der Zeit waren die Kinder in einem anderen Gebäude untergebracht. Wenn dann der Eingangsbereich fertig wird, ist alles komplett. Inhaltlich gibt es aber immer neue Ideen.  Alles kann nur funktionieren, wenn auch das Team mitzieht und alle da sind, betont die Leiterin des Kindergartens. 

Ilka Kühn

Wir haben uns bemüht, den Datenschutz einzuhalten. Die Erzieherinnen haben geschaut, welches Kind fotografiert werden kann, welches nicht. Sollte wirklich ein Kind fotografiert worden sein, für das die Eltern keine Erlaubnis gegeben haben, sagen Sie mir bitte Bescheid, dann werde ich das Bild entsprechend unscharf machen. Es ist wirklich traurig, wohin die Reise durch den Datenschutz geht und man dann im Netz aber die von den Eltern selbst hochgeladenen Bilder sieht, von den Kindern, die nicht fotografiert werden dürfen. 

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