Denn das Brauchtum Fasching, Fastnacht, Karneval lebt seit Jahrhunderten von der vorösterlichen Fastenzeit. Bereits im Jahr 1284 gab Papst Martin IX. die Empfehlung „Die Gläubigen sollen vor der Fastenzeit Fastnacht halten und fröhlich sein.“ der Karnevalsverein Körner (UH-Kreis) hat im Sommer Karneval gefeiert und wird jetzt aus dem Verband ausgeschlossen. Hier das Statement des Präsidiums:

Ohne diese Völlerei und ohne den Übermut vor der Zeit des Verzichts, gäbe es gar keine Fastnacht . Ohne Fastenzeit gäbe es allerdings auch keinen Grund zur Ausgelassenheit. Daher lebt beides voneinander – in der Zeit vor Aschermittwoch – nicht im Sommer!

Als Mitglied im LTK ist jeder Verein automatisch auch Mitglied im BDK, durch den alle, im Mitgliederportal registrierten, Vereine einen 20prozentigen Nachlass auf ihre GEMA – Beiträge erhalten. Außerdem gibt es, dank des BDK, einen Rahmenvertrag mit der ARAG – Versicherung, durch den die Mitgliedsvereine zu deutlich vergünstigten Konditionen alle Risiken rund um das Vereinsleben absichern können. Von der Haftpflicht – , über die Unfall – , bis hin zur Rechtsschutz – und Vermögensschadenshaftpflichtversicherung ist alles dabei.

Der LTK und BDK bieten den Mitgliedsvereinen darüber hinaus Schulungen rund um die
Vereinsarbeit – u.a. Jugendleiter – und Trainerausbildungen, Seminare zu Steuer – und
Rechtsthemen sowie Social Media, Workshops für Büttenredner und Sänger , und
regelmäßige (Online – ) Stammtische für den Erfahrungsaustausch untereinander. Außerdem
Informieren beide Verbände regelmäßig über aktuelle Fördermittelmöglichkeiten oder gesetzliche Änderungen, die für die Vereine interessant sein können.

Alle Hinweise, Risiken und Konsequenzen erhielt der KCV Mitte April nochmals schriftlich vom LTK. Trotzdem entschied sich der KCV für die Durchführung der Sommer – Veranstaltung im Juli und antwortete per E-Mail „Wenn ihr uns unbedingt rausschmeißen wollt, dann macht das! (…) Ich werde euch danach zeigen, was mediales Interesse ist! (…) Wenn wir die Gemeinnützigkeit verlieren sollten, dann finden wir andere Mittel und Wege, um den KCV zu erhalten. Auch darüber hab ‘ ich mir schon Gedanken gemacht. Also lasst uns endlich in Ruhe. “

Dies hat der LTK daraufhin getan und abgewartet, ob die Veranstaltung wie angekündigt durchgeführt wird. Denn das geschäftsführende Präsidium ist der Meinung, dass niemand für etwas abgestraft werden kann, w as noch gar nicht passiert ist. Am ersten Juli-Wochenende war es so weit , der KCV hat die Veranstaltung wie angekündigt und im vollen Bewusstsein, dass es sich um einen Brauchtums – und Satzungsbruch handelt, durchgeführt. In der darauffolgenden Präsidiumssitzung, am 1. August 2022 hat das Präsidium des Lande s verband Thüringer Karnevalvereine e.V. über den weiteren Umgang mit dem Körnerschen Carnevalverein e.V. beraten.

Präsident Christoph Matthes stellte den Mitgliedern den folgenden Beschlussvorschlag zur Abstimmung:
Das Präsidium beschließt, die Ankündigung en, der im April erfolgten Gespräche und Schreiben, zu vollziehen und das Ausschlussverfahren des Körnerschen Carnevalverein e.V. aus dem Landesverband Thüringer Karnevalvereine e.V. und damit aus dem Bund Deutscher Karneval e.V. in die Wege zu leiten .
Abstimmungsergebnis: Zustimmung: 6 Enthaltung: 0 Ablehnung: 0

Über diese Entscheidung wurde der KCV noch am Abend des 01.08.2022 per E-Mail informiert und bekommt diese Information nochmals schriftlich per Post zugestellt . Nunmehr hat der KCV drei Wochen Zeit, sich zu den Vorwürfen des Brauchtums – und Satzungsbruchs zu äußern und Stellung zu nehmen . Danach wird das LTK – Präsidium abschließend entscheiden , ob es, sehr zum Bedauern des LTK, tatsächlich zu einem Ausschluss des KCV kommen wird. Vizepräsident Daniel Sauer sagte dazu, „Es ist schade, einen solchen Verein zu verlieren. Denn alle sind mit Herzblut bei der Sache und sind absolut engagiert.“

Matthes ​ergänzt „leider etwas zu über engagiert“ und führt weiter aus „Ich schätze Torsten Fischer sehr und ich habe mich bei der Nakofe 2018 in Körner auch sehr wohl gefühlt. Allerdings bleibt das Vorgehen des KCV eine Blutgrätsche mit Ankündigung und somit ein schweres sportliches Foul, für das es die rote Karte geben muss. Wir haben alles versucht die Vereine, die Sommerkarneval feiern wollten, zum Einlenken zu bewegen. Dies hat bei allen funktioniert – außer beim Körnerschen Carnevalverein e.V., dort blieben wir leider erfolglos. “

Alle anderen achteten das Brauchtum mit Sommerfesten, Motto – Nächten, Narrenfestspielen, Bratwurstkontests und vielen anderen kreativen Ideen . LTK – Gründungsmitglied und Brauchtumsausschussvorsitzender, Theo Heinemann sagt abschließen, „es kommt kein einziger Gast mehr, weil die Akteure eine Narrenkappe im Sommer tragen. Aber es kommt auch kein Gast weniger, wenn die Kappe fehlt . “

Das Präsidium dankt allen anderen 333 Mitgliedsvereinen, die in den letzten Wochen und Monaten mit viel Fingerspitzengefühl die Unterschiede zwischen der Verlegung des Rosenmontagszugs und der Sitzung (Sommerkarneval) und einem unterhaltsamen Sommerabend sowie einem „profanen “ Festzug erkannt haben und damit das Brauchtum Fasching, Fastnacht, Karneval geachtet und gestärkt haben. Ganz entscheidend ist dabei die Gesinnung und das Verantwortungsgefühl, welche die Vereinsvorstände beim Umgang mit unserem historisch gewachsenen Kulturgut und den damit verbundenen Bräuchen leiten.

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