Die hope-Koordinatorinnen (v.l.): Michaela Erkner, Sarah Dornieden, Constance Hunold, Christiane Klett. Foto: Lisa Ullmann

Birkungen. Im Januar starten zwei Kurse zur Befähigung für die ehrenamtliche Hospizarbeit bei hope. Der erste Kurs ist ein Befähigungsseminar zur Sterbebegleitung, welches Ehrenamtler für eine Tätigkeit im Erwachsenhospizdienst qualifiziert. Der zweite Kurs bildet Familienbegleiterinnen und Familienbegleiter aus, die sich in der Kinderhospizarbeit engagieren möchten.

Die Kurse enthalten jeweils 16 Ausbildungsmodule mit Workshops und Präsentationen sowie eine Praktikumszeit zur Vertiefung des Gelernten und richten sich nach dem Celler-Ausbildungsmodell. Die Kurse dauern jeweils ein Jahr, aufgeteilt auf jeweils ungefähr einen Seminarsamstag pro Monat. Aktuell sind noch Kursplätze zu vergeben. Interessierte können sich noch bis zum 15. Januar 2022 bei Constance Hunold unter Mobil 0151 12485862 oder per Mail info@hospiz-palliativ-eichsfeld.de anmelden.

Gibt es etwas Schlimmeres als Sterben? Ja, unbegleitetes Sterben!

Das Team von hope, dem Ambulanten Hospiz- und Palliativzentrum Eichsfeld, möchten keine Institutionalisierung des Sterbens, sondern einen Gegenentwurf – ein individuelles Sterben in Würde, unter Berücksichtigung der persönlichen Wünsche und Vorstellungen. Es braucht einfach Menschen, die bereit sind, sich für Sterbende und deren Zugehörige einzusetzen. Bei hope kümmern sich erfahrene Koordinatorinnen und ein Team aus fast 100 ehrenamtlich engagierten Männern und Frauen jeden Alters darum, diesen Anspruch einzulösen.

Wer kann helfen und sich engagieren?

„Sich engagieren kann grundsätzlich jede und jeder ab dem 18. Lebensjahr“, erklärt Constance Hunold und betont: „Die Hospizarbeit ist sehr facettenreich und wir finden für unsere Ehrenamtler nach den ganz persönlichen Stärken die richtigen Einsatzbereiche.“ Jugendliche hätten dabei oft einen guten Draht zu jungen Patienten, während Rentner mit Lebenserfahrung und zeitlicher Flexibilität punkten könnten, erklärt die erfahrene Hospizleiterin weiter. Neben ungefähr zwei Stunden Zeit in der Woche für die ambulante ehrenamtliche Hospizarbeit sollten interessierte Menschen zwei Voraussetzungen mitbringen: 1. Verlässlichkeit und 2. eine offene Haltung, denn jedes Familiensystem sei unterschiedlich und sollte wertfrei angenommen werden.

„Viele Menschen fangen an, sich im Hospizdienst zu engagieren, weil sie im persönlichen Umfeld schon einmal Berührung mit Sterbebegleitung hatten“, weiß Constance Hunold. Und auch aus der Netzwerkarbeit über den Bildungs- und Beratungscampus bei hope könnten viele Ehrenamtliche gewonnen werden.

Darf Hospizarbeit eigentlich Spaß machen?

„Weil Sterbebegleitung Lebensbegleitung ist, sind wir am Leben orientiert und vermitteln in erster Linie Hoffnung, Geborgenheit und Trost“, erklärt Constance Hunold. Es wird zusammen geweint, es wird aber auch zusammen gelacht, mit den Betroffenen, mit den Zugehörigen und auch im hope-Team selbst, denn die Begleiterinnen und Begleiter sind eng vernetzt und tauschen sich regelmäßig aus. „In der ambulanten Hospizarbeit lernt man viel über Menschen, viel über sich selbst und das, was im Leben wichtig ist“, verspricht die Leiterin des Hospizdienstes und freut sich auf weitere Interessierte an einer der Ausbildungen. Nach einem persönlichen Informations- und Kennenlerngespräch, möglichst noch im Dezember, wird dann im Januar ein Infonachmittag mit allen Kursteilnehmern stattfinden, an dem auch die Ausbildung konkret vorgestellt und die Jahrestermine zusammen geplant werden.

*Das Celler Modell ist ein gemeinsames Vorbereitungskonzept der Diakonie Deutschland und der Deutschen Malteser zur Qualifizierung Ehrenamtlicher in der Hospizarbeit.

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