Kinder und Erwachsene waren begeistert: das erste Kinderfest im Japanischen Garten seit Bestehen – und das sind rund 20 Jahre. Heute hatte alles gepasst, das Wetter, das Programm, das Angebot. In der Leinefelder Südstadt wurde heute bewiesen, was man auf die Beine stellen kann (auch kurzfristig), wenn man gemeinsam etwas bewegen möchte. Fazit: Jährlich am Donnerstag vor dem Ende der Sommerferien soll solch ein Kinderfest nun im Japanischen Garten stattfinden, so Tino Hartlep, Geschäftsführer der WVL.

Von 10 bis 14 Uhr war buntes Treiben auf den Wiesen des Japanischen Garten. Die Bühne der Stadt und die dafür notwendige Beschallung sorgten für den richtigen Rahmen, die Akteure dann für das Programm. Nach der Begrüßung – auch Leinefeldes Bürgermeister Dirk Moll fand anerkennende Worte und freute sich über so viele Kinder – kam Kinderliedermacher Mathi, der es verstand, die Mädchen und Jungen zu begeistern.

Nach Mathis Programm hieß es, Geschicklichkeit zu beweisen. Die AWO bereicherte mit einem Bewegungsparcours das Programm. Das Team der AWO war sehr angetan von der guten Stimmung bei den Kindern. Es war zu spüren, dass allen dieses Kinderfest sehr gefiel. Schließlich hieß es beim Zauberer Winfried Gundermann aufzupassen, ob man ihm nicht ein paar Tricks ablauschen konnte. Ein paar Kinder wurden zum Zauberer-Assistenten und zum Ende gab es noch viele Luftballon-Tiere für die Jüngeren. 

Einige Stände luden zum Mitmachen ein. So konnten die Kinder am Kreativstand basteln und originelle Masken gestalten. Die Glitzertattoos lockten natürlich auch und so manches Mädchen hatte sich gleich mehrere auftragen lassen. Die Feuerwehr war mit einem Löschfahrzeug vor Ort, dass sich die Besucher genauer anschauen konnten.

Der Eisstand war stets dicht umringt, Bratwürstchen, Kuchen, und andere Speisen fanden reißenden Absatz, waren doch die Preise sehr human. Kein Wunder, denn Sponsoren hatten dafür gesorgt, dass dieses Fest ein Fest für alle Kinder sein sollte. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Speisen und Getränken kommen übrigens der Leinefelder Tafel zugute, so gibt es noch zusätzlich einen weiteren positiven Effekt dieser Veranstaltung.

Das diesjährige Kindersommerfest ist durch die gemeinsame Arbeit vieler Beteiligter ermöglicht worden und soll der Auftakt für eine jährlich immer wiederkehrende Veranstaltung sein. „Ich denke ich spreche für alle Beteiligten, wenn ich sage, dass wir mehr für Kinder und Jugendliche im Viertel ermöglichen wollen“, unterstrich Luisa Worell vom Netzwerk ThINKA den Zweck der gemeinsamen Bemühungen. Markus Friedrich vom neuen Stadtteilbüro der Südstadt stimmte dem zu: „Das Fest ist Teil unser aller Bemühungen, die Südstadt weiter zu beleben. Diesmal war unser Ziel, etwas für die Kinder hier zu machen und dafür werden wir auch weiterhin zusammenarbeiten.“ 

Neben ThINKA und der Caritas, gabs noch eine ganze Reihe weiterer Organisationen, die bei der Vorbereitung und Durchführung des Sommerfestes beteiligt waren, so das Diakonische Werk mit dem ortsansässigen Kinder- und Jugendzentrum sowie der Muslimischen Frauengruppe. Vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) waren es die Mitarbeiter der Schwangerschaftsberatung und der Frauenschutzwohnungen, weiterhin engagierten sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO), das Frauenzentrum Leinefelde, die WVL, die LWG sowie das neue Stadtteilbüro der Deutschen Angestellten Akademie (DAA).

Leinefelde nimmt Fahrt auf – auch Kaplan Lukas Hennecke (re.) und Gemeindereferent Christoph Hackel freuten sich über das gelungene Fest und testeten die „Rollstrecke“. Foto: Ilka Kühn

Neben der Stadt Leinefelde-Worbis, dem Gebäude- und Facility-Management-Unternehmen Gegenbauer sowie Fischer Security half auch eine Gruppe Jugendlicher der katholischen Pfarrgemeinde “Maria Magdalena” bei der Durchführung des Festes. Ohne die Helfer, die gute Zusammenarbeit und den zusätzlichen Einsatz der Mitarbeiter aller Beteiligten und der Sponsoren wäre das hier so nicht möglich gewesen, bedankt sich Luisa Worell.

Die Wohnungsunternehmen WVL und LWG sowie die VR-Bank Mitte eG unterstützten die Veranstaltung finanziell. Darüber hinaus wurde das Fest über: „nebenan angekommen“, dem Engagementfonds der Thüringer Ehrenamtsstiftung, finanziert. Edeka Simon, die Bäckerei Döring und das Autohaus Albertsmeyer beteiligten sich zudem mit Sachspenden.

Von vielen Eltern oder auch Großeltern war zu hören, dass sie diese Veranstaltung als sehr gelungen bezeichneten. Das Gelände würde sich beispielsweise für ein solches Kinderfest sehr gut eignen. So kann man den Organisatoren eigentlich nur danken, dass sie den Mut hatten, nach vielen Jahren hier etwas auf die Beine zu stellen. Es gab vor vielen Jahren öfter Veranstaltungen in der Südstadt. Zu DDR-Zeit beispielsweise u.a. auch Modenschauen im Freien. Mit der Zeit ist vieles eingeschlafen, aber nicht nur wegen Corona. Die Pandemie hat es sicher noch verschlimmert. Vielleicht ist das Kinderfest heute ein neuer Auftakt, um auch aus einer gewissen Anonymität heraus zu kommen. 

Ilka Kühn

 

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