Grab auf dem sowj. Friedhof. Foto: Volksbund Kriegsgräberfürsorge

Der Ministerpräsident des Freistaats Thüringen und Schirmherr des Landesverbandes Thüringen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Bodo Ramelow, der Vorsitzende des Landesverbandes Thüringen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge , Minister a. D. Dr. Michael Krapp und der Bürgermeister von Heilbad Heiligenstadt, Thomas Spielmann, laden Sie sehr herzlich zu der am Sonntag, 19. November 2023 um 14: 00 Uhr auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof und danach auf dem Parkfriedhof in Heilbad Heiligenstadt stattfindenden zentralen Gedenkveranstaltung des Freistaats Thüringen am Volkstrauertag ein.

An den Gräbern der auf beiden Friedhöfen in Heilbad Heiligenstadt bestattete n zivilen und militärischen Opfer des Zweiten Weltkrieges aus mehreren Nationen gedenken wir an diesem Tag aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Die Gedenkfeier beginnt auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in der Dingelstädter Straße.

Grab auf dem Parkfriedhof. Foto: Volksbund Kriegsgräberfürsorge

In diesem Jahr steht der Volkstrauertag im Zeichen von
„70 Jahre Jugendarbeit des Volksbundes“

Vor 70 Jahren kamen im belgischen Lommel erstmals Jugendliche aus zwei ehemals verfeindeten Ländern zusammen, um gemeinsam Soldatengräber zu pflegen. Dass dies nur acht Jahre nach dem Ende des deutschen Angriffskrieges möglich war, ist dem Engagement vieler zu verdanken, die sich nach den Schrecken des Krieges für Frieden in Europa einsetzen wollten. Bezeichnend ist, dass dieses erste Jugendlager bereits eine internationale Begegnung war – und nicht bloß ein Arbeitseinsatz deutscher Jugendlicher. Unter dem Motto „Versöhnung über den Gräbern“ kamen flämische und deutsche Jugendliche zur gemeinschaftlichen Gräberpflege und zum Austausch zusammen.

Nach der Wiedergründung des Thüringer Landesverbandes im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. im Jahre 1991 wurde diese Tradition auch hier aufgegriffen und im Sinne der „Arbeit für den Frieden“ weiter entwickelt. Mit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ eröffneten sich im Osten Euro-pas neue Betätigungsfelder, die der Thüringer Landesverband durch Organisation von bisher 69 internationalen Workcamps im In- und Ausland mit erschloss. Das zweite Thüringer Workcamp fand übrigens 1992 in Heilbad Heiligenstadt statt.

In Heilbad Heiligenstadt sind auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof in der Dingelstädter Straße 51 sowjetische Kriegstote, darunter zwei Frauen und drei Kinder begraben. Auf dem Alten Friedhof im Kurpark ruhen 172 deutsche Opfer des 1. und 2. Weltkrieges. Die Schicksale der dort und auf dem Jüdischen Friedhof gedachten Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wurden Gegenstand von Schülerprojekten des Volksbundes mit dem St. Elisabeth-Gymnasium Heiligenstadt, der SBBS-Leinefelde-Worbis, dem Lingemann-Gymnasiums Heiligenstadt und dem Anne-Frank-Zentrum Berlin.

Der sowj. Friedhof in Heiligenstadt an der Dingelstädter Straße/Gerhardusweg in den 1960er Jahren. Foto: Ilka Kühn

Die Einweihung der dabei entstandenen Erinnerungstafeln „Gedenken braucht Wissen“ erfolgt im Rahmen der zentralen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag 2023 in Heilbad Heiligenstadt. „Sie sollen uns Hoffnung geben – gerade auch angesichts der furchtbaren Kriege unserer Tage“, so Dr. Krapp.

Im Rahmen der Gedenkveranstaltung werden neue Info-Tafeln an die Öffentlichkeit übergeben (am Sowjetischen Friedhof sowie am Alten Friedhof).  Am Jüdischen Friedhof wird am Montag, 20. November 2023 um 15:00 Uhr eine Info-Tafel an die Öffentlichkeit übergeben. Diese Info-Tafeln wurden vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern aus dem Eichsfeld erstellt und im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert.

Gedenktafeln sind errichtet worden. Foto: Volksbund Kriegsgräberfürsorge
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