Zur schnellen Bewältigung der klimawandelbedingten Waldschäden durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer hat die Thüringer Landesregierung mit einem Sofortprogramm ‚Maßnahmenplanung Sturm, Dürre, Borkenkäfer‘ reagiert, heißt es in einer Info von ThüringenForst.

Im Zeitraum 2019 bis 2022 standen bzw. stehen der ThüringenForst-AöR hierzu jährlich vier Millionen Euro für den Privat- und Kommunalwald zur Verfügung. Für die notwendige Wiederbewaldung von rund 45.000 Hektar Schadfläche und den mittel- bis langfristigen Waldumbau wurden durch die Landesregierung in einem Sonderprogramm „Waldumbau und Wiederbewaldung“ weitere Mittel in Höhe von jährlich elf Millionen Euro für den Zeitraum 2021 bis 2036 zur Verfügung gestellt.

ThüringenForst wurde beauftragt, beide aufeinander aufbauende Förderprogramme im Staatswald, vor allem aber in Zusammenarbeit mit den Privat- und Kommunalwaldbesitzenden umzusetzen. Insbesondere für den langfristig ausgerichteten Waldumbau und die Wiederbewaldung benötigen diese Beratung, Anreize und Unterstützung. Hierzu entwickelt ThüringenForst waldbauliche Handlungsempfehlungen, klimaangepasste Baumartenvorschläge und Bewirtschaftungskonzepte.

Gleichzeitig werden durch ThüringenForst Rahmenbedingungen gesichert, um den Privat- und Kommunalwaldbesitzenden konkrete forstbetriebliche Schritte zu ermöglichen. Dazu gehört etwa die Sicherung der forstlichen Saat- und Pflanzgutversorgung, der Ausbau des Waldschutzmonitorings zur Überwachung bekannter und neuer Waldschädlinge, die Erweiterung der praxisnahen Forschung zum Waldumbau sowie die Anpassung des Jagdmanagements an die neuen Bedingungen.

Waldumbau-Demonstrationsfläche bei Oberhof

Bereits seit 2012 unterhält ThüringenForst im Rahmen eines zehnjährigen Forschungsprojektes eine Demonstrationsfläche zum Waldumbau bei Oberhof. Auf dieser umbaudringlichen Fläche werden klimawandelsensible Fichtenreinbestände zu klimaresilienten Bergmischwäldern entwickelt. Konkret werden hier flächenwirksame Maßnahmen vollzogen, wie etwa die verstärkte Einbringung von Weiß-Tannen, Buchen, Douglasien, Bergahorne oder Ebereschen in gepflegte, für den Waldumbau vorbereitete Fichtenbestände.

Dabei werden verschiedene Begründungsverfahren, etwa Pflanzung, Saat oder Naturverjüngung getestet, geeignete Pflanzverfahren geprüft, Wuchsbedingungen simuliert und auch jagdliche Managementstrategien entwickelt. Die Demonstrationsfläche soll nicht zuletzt auch dazu dienen, die Ideen, Ziele und Maßnahmen des Waldumbaus gegenüber Bevölkerung sowie Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu vermitteln.


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