Asbach-Sickenberg. Im Grenzmuseum Schifflersgrund startete in der letzten Woche vor den Schulferien ein neues Projekt. Unter dem Titel „Schifflersgrund DIGITAL“ entsteht bis 2023 eine zehnteilige Podcastreihe mit Geschichten von der ehemaligen innerdeutschen Grenze – gemacht von Jugendlichen für Jugendliche.

Sieben Schülerinnen und Schüler der Bergschule St. Elisabeth in Heilbad Heiligenstadt begaben sich dafür mit dem Podcaster Martin Fischer und Anne Vaupel-Meier vom Grenzmuseum Schifflersgrund auf historische Spurensuche. Viktoria Backhaus ist eine der beteiligten Schülerinnen. Für den Podcast erklärt sie, warum sie sich für das Projekt gemeldet hat: „Wenn man in der Schule ist, bekommt man nur Fakten vorgelegt. Hier sehe ich die Möglichkeit, Geschichte mal aus nächster Nähe zu erleben. Das macht es einfach viel interessanter.“

Gemeinsam mit Laura Kindler, Linda Seifert und Marian Mende hat Viktoria die erste Podcastfolge am Schifflersgrund produziert. Die Jugendlichen trafen sich dafür mit Anne Schmidt, die für das Grenzmuseum seit 2020 Zeitzeuginnen und Zeitzeugen interviewt. Außerdem portraitierten sie die Geschichte der Gedenkstätte und setzten sich mit historischen Quellen zum tödlich gescheiterten Fluchtversuch von Heinz-Josef Große aus dem Jahr 1982 auseinander.

Die Jugendlichen bei Kristina Bauer. Fotos: Grenzmuseum

Für die zweite Podcastfolge zog es Miriam Puppa, Sina Backhaus und David Schulz nach Sickenberg ins dortige Hofcafé von Kristina Bauer. Die bewegte Geschichte des Hofes und seiner Vorbesitzer wurde von den drei Jugendlichen ausführlich dokumentiert.

Welche Auflagen galten für die Menschen im Sperrgebiet? Wo verlief hier eigentlich die Grenze? Und was hat es mit den Zwangsaussiedlungen auf sich? Antworten auf diese Fragen wurden in Texten, Interviews und anderen Quellen gefunden und für den Podcast „hörbar“ gemacht. Bis Herbst 2023 soll der Podcast fertiggestellt werden.

Dafür geht es in den nächsten Monaten auch noch auf die Gobert, nach Wahlhausen, Asbach, Lindewerra, Bornhagen und zur Jugendburg Ludwigstein. Gefördert wird das Projekt – zu dem auch die Entwicklung einer virtuellen Lernlandschaft mit vielen weiteren spannenden Quellen und Geschichten gehört – über das Programm „Jugend erinnert“ der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie mit Mitteln der Stiftung Naturschutz Thüringen, der Thüringer Staatskanzlei, der Partnerschaft für Demokratie im Werra-Meißner-Kreis und des Staatlichen Schulamtes für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg und den Werra-Meißner-Kreis.

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