Nistkästen wurden kontrolliert. Fotos: Karin Ziegler

Die beiden Gruppenleiterinnen der „Naturschutzdetektive“ der Kindergruppe vom NABU-Obereichsfeld, Katrin Lehmann und Katharina Molnar, hielten für das Treffen am 14 Mai 2024, eine ganz besondere Überraschung bereit. Gemeinsam mit Hans-Bernd Hartmann von der Fachgruppe Ornithologie Eichsfeld e.V. gingen die Kinder auf den Zehnsberg bei Leinefelde, um die dort
aufgehängten Nistkästen zu kontrollieren.


Diese wurden von den Mitgliedern der Fachgruppe aufgehängt, um den Vögeln
mehr Möglichkeiten zum Brüten zu bieten. Kontrollen dieser Kästen sind notwendig, um einen Überblick zu bekommen, welche Vogelarten in dem jeweiligen Gebiet brüten und wieviel Jungvögel sich in den Nestern befinden.

Jeder Nistkasten ist mit einer Nummer gekennzeichnet. Über den Inhalt des jeweiligen Kastens wird genau „Buch geführt“, um diese Informationen für eventuelle Statistiken oder Anfragen nutzen zu können. Die Kinder waren sehr gespannt, ob die angebotenen Nisthilfen auch von den
Vögeln angenommen worden sind. Sie wurden nicht enttäuscht. Fast jeder Nistkasten war belegt.

In einigen befanden sich noch Eier, aber in vielen konnten die Kinder auch schon kleine Vögel bewundern, was natürlich besonders interessant war. In einem Nistkasten befanden sich 11 Jungvögel!
Vorrangig handelte es sich um Nachwuchs von Kohl- und Blaumeisen. Ein Nistkasten wurde in der Vergangenheit von einem Kleiber genutzt. Herr Hartmann zeigte den Kindern diesen Nistkasten und erklärte, dass der Kleiber das Flugloch mit feuchtem Lehm auf die Größe „zuklebt“, dass nur dieser
den Kasten nutzen kann.

Zu Beginn der kleinen Exkursion zeigte Herr Hartmann den Kindern verschiedene
Ringe, mit denen die Vögel beringt werden. Diese Ringe wiesen unterschiedliche Größen auf, um jede Vogelart mit einem passenden Ring markieren zu können. Sie enthalten viele Informationen über den Vogel. Diese werden unter der jeweiligen Ringnummer des Vogels in einer Beringungsliste, die vom Beringer geführt wird, erfasst. Der Ring ist also so etwas wie der „Personalausweis“ des Vogels.

Diese Methode der systematischen Markierung von Vögeln wurde 1899 von dem dänischen Lehrer Mortensen eingeführt und führt u.a. auch zu wertvollen Erkenntnissen über die Vogelzugrouten.
Die hiesige Fachgruppe Ornithologie bezieht ihre Ringe von der Beringungszentrale Hiddensee.
Für die Kinder, aber auch für die Eltern, war es ein sehr interessanter und schöner Nachmittag!

Karin Ziegler

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