2020 ist ohne Zweifel ein besonderes Jahr. Es ist das 30. der deutschen Einheit, aber auch das Jahr von Corona und Hygienevorschriften. So fallen die Feierlichkeiten zu diesem großen historischen Ereignis in der Deutschen Geschichte, Corona bedingt etwas kleiner aus. Die Opfer der SED-Diktatur sind aber nicht vergessen.Eine der wichtigsten Aufgaben nach der Wiedervereinigung war es, dass Leid der Betroffenen der SED-Diktatur aufzuarbeiten und den Opfern beratend zur Seite zu stehen. Seit 1993 ist das die Arbeit des Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.  Er berät Bürger, Institutionen unter anderem zu Fragen der SED-Unrechtsbereinigungsgesetze, bei der Suche nach Unterlagen in den Archiven und unterstützt sie auf dem Weg zu ihrer Rehabilitierung.

Wie die Anfragen zeigen, sind selbst nach drei Jahrzehnten viele Schicksale von Betroffenen und ihren Angehörigen nicht aufgearbeitet. Erste Erkenntnisse der vom Landesbeauftragten aktuell in Auftrag gegebene Studie zur  „sozialen Lage der Betroffenen der SED-Diktatur in Thüringen“ zeigen, dass viele von ihnen immer noch an den Folgen und ihren gebrochenen Lebensläufen leiden.

In den letzten 30 Jahren ist eine Generation herangewachsen, die sich das geschehene Unrecht in der DDR nur noch schwer vorstellen kann. Umso wichtiger ist es durch Bildungs- und Erinnerungsarbeit sich diese Zeit begreifbar und verstehbar zu machen. Freiheit und Demokratie sind heute scheinbar selbstverständlich: Die mutigen Menschen in der DDR die sich dafür einsetzten und sich gegen das Regime stellten, dürfen mit ihren Schicksalen nicht vergessen werden.

„Die Einheit kann nur gelingen, wenn die Betroffenen der SED Diktatur mit ihren Schicksalen einen Platz in der gesamtdeutschen Gesellschaft finden.“, so Dr. Peter Wurschi, Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur,

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