Am Jahrestag der Grenzöffnung vom 9./10. November 1989 lädt das Grenzlandmuseum Eichsfeld zu zwei Veranstaltungen ein: Eine geführte abendliche Wanderung entlang der innerdeutsche Grenze um 17:00 Uhr wird ergänzt durch einen Vortrag zum Flüchtlingslager Uelzen-Bohldamm um 19:00 Uhr. Mehr dazu hier…

Neben dem Lager Friedland und v.a. den Notaufnahmelagern in Gießen und Berlin-Marienfelde wurden auch im niedersächsischen Uelzen bis in die 1960er Jahre hinein Millionen Ostdeutsche nach ihrer Ankunft in der Bundesrepublik untergebracht und registriert. Dr. Arne Hoffrichter, der an der Universität Göttingen zu diesem Thema seine Doktorarbeit geschrieben hat, wird in dieses fast vergessene Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte einführen.

Über vier Millionen Menschen wurden im niedersächsischen Notaufnahmelager Uelzen-Bohldamm registriert, nachdem sie die Grenze von Ost nach West überquert hatten. Im fünften und letzten Teil der Vortragsreihe „1952 -Annäherung an ein Schlüsseljahr“ des Grenzlandmuseums wird dieses für DDR-Flüchtlinge zuständige Lager in den Blick genommen.

Dr. Arne Hoffrichter aus Hannover wird um 19:00 Uhr zum Thema „1952 und die Folgen für die deutsch-deutsche Migration am Beispiels des Lagers Uelzen-Bohldamm“ in der Bildungsstätte referieren. Der zu diesem Thema an der Universität Göttingen promovierte Historiker wirft unter anderem die Frage auf, welche kurz- und langfristigen Auswirkungen die Grenzabriegelung durch die DDR im Jahr 1952 auf die Migrationsbewegungen und damit die Funktion des Lagers hatte.


Im Vorfeld besteht um 17:00 Uhr die Möglichkeit an einem geführten abendlichen
Rundgang entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze teilzunehmen. Dabei werden die noch vorhandenen und funktionstüchtigen Beleuchtungsanlagen eingeschaltet. Mit diesem Angebot erinnert das Grenzlandmuseum traditionell an die Grenzöffnung in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1989.

Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.

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