Juniorwahl vor der Wahl. Fotos: Ilka Kühn

Am kommenden Sonntag wird der Bundestag neu gewählt, die Volksvertretung der Bundesrepublik Deutschlands. Da sollte schon jeder Wahlberechtigte sein Kreuzchen machen, damit er ein Stück mit lenken kann, wie die Zukunft Deutschlands aussehen soll. Jugendliche an über 4513 Schulen Deutschlands haben bereits schon jetzt mit der Juniorwahl ihr Kreuzchen gesetzt – in Thüringen sind es 157. Deren Wahlergebnisse sind bereits vor Öffnung der Wahlurnen am Sonntag bekannt. Sie werden Sonntag ab 18 Uhr ins Netz gestellt, so der Verein Kumulus e.V., der seit 1999 die Juniorwahl durchführt.

Die Staatliche Berufsbildende Schule (SBBS) in Leinefelde ist eine von über 4500 Schulen deutschlandweit, die diese Juniorwahl mitgemacht haben. Es wurde alles genau wie bei der Wahl am Sonntag vorbereitet und organisiert, von der Wahlbenachrichtigung bis hin zur Wahlliste, dem Wahlschein, Wahlkabinen u.a. Überall in der Schule hängen Hinweise zu Wahl.

Das Wahllokal in der Schule im obersten Stock ist genauso hergerichtet worden, wie ein „normales“ Wahllokal, vielleicht ist es ein bisschen kleiner. Aber hier wird ja auch klassenweise und mit sehr viel weniger „Wählern“ gewählt. Über den Wahlomat haben sich die jungen Leute bereits vertraut gemacht. Einige waren schon erschrocken, wo sie da landen.

Am Freitagabend gehen die so gesammelten Wahlergebnisse der teilnehmenden Schulen entweder per email oder per Fax – je nach technischer Voraussetzung – nach Angaben des Kumulus Vereins zu ihm nach Berlin. Im Verlauf des Samstags vor der Wahl werden dann die Ergebnisse aller Teilnehmer zusammengefasst und so am Sonntag 18 Uhr im Netzwerk bekanntgegeben.

Das am Wahlsonntag die Wahl-Ergebnisse ab 18 Uhr Stück für Stück bekanntgegeben werden ist ja normal. Hochrechnungen gibts da auch, weil ja noch nicht alle Ergebnisse 18 Uhr vorliegen können. Stimmungsbilder hingegen werden schon lange vor der Wahl, nach dem Motto: „Wenn am nächsten Sonntag Wahl wäre, wen würden Sie wählen?“ gesammelt.

Laut Büro des Thüringer Landeswahlleiter dürfen an der Juniorwahl nur Schüler im nicht wahlberechtigten Alter (bei Bundestagswahl), also unter 18 Jahren teilnehmen. Der Kumulus Verein lädt alle Schüler (außer Grundschulen) ab der 7. bis 13. Klasse ein, bevorzugt seien die 9. und 10. Klassen.

Wie sie dann abgestimmt haben, weiß der Verein schon vor dem eigentlichen offiziellen Wahlergebnis. Aber es ist ja nur eine Übung. Und am Sonntag kann es sein, dass die Jugendlichen ganz woanders ihr Kreuzchen setzen.

Allerdings kommt schon die Frage auf, ob die Wahlergebnisse der 4500 Schulen am 24., 25. und 26. September zur Meinungsbildung nicht doch irgendwo einfließen, bevor 18 Uhr die Wahllokale schließen?

Ilka Kühn

 

 

 

 

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