Das Wort zum Sonntag von Pfarrer Gregor Arndt: Kleingruppen sitzen mit ihren RKW Helfern im Garten der Mariengrotte von Wingerode. Die großen Helfer erzählen den Kindern die Lebensgeschichte der heiligen Elisabeth. Mit Begeisterung schildert einer der Sprecher, wie Elisabeth als junge Frau ein Hospital in Marburg aufbaut und organisiert.

Nebenbei erwähnt er, dass die jung verwitwete Elisabeth ihre beiden Kinder an eine Patin weitergibt, um sich ganz der Nächstenliebe an den Kranken zu widmen. Am Ende meldet sich die kleine Anna und entgegnet ganz leise: ich will in meiner Familie bleiben. Ich will nicht Elisabeth sein. Mir hat sich diese Szene sehr eingeprägt und mir noch einmal den Schatz und die Eigenart der Heiligen neu erschlossen. 

Jesus hat im Abendmahlssaal seinen Jüngern nicht Programme und Direktiven überreicht. Statt  „Zehn Gebote 2.0“  hat er sie mit ihren je verschiedenen Begabungen losgesandt. Sie sind in ihrer Vielfalt mit den vielen Heiligen durch die Jahrhunderte hindurch Vorbild und Fürsprecher geworden. Und sie haben Menschen inspiriert, ihre eigenen Begabungen zu entdecken. Nicht Abziehbilder braucht der HERR; sondern Originale.

Wenn wir in diesen Tagen auf die Zielgerade des Kirchenjahres kommen, werden uns mit dem heiligen Martin und der heiligen Elisabeth zwei Botschaften auf den eigenen Weg gegeben: Heiligkeit hängt nicht am Alter: Elisabeth ist mit 24 Jahren gestorben, und dennoch strahlt ihr Leben eine Fülle besonderer Heiligkeit aus. Heiligkeit hängt nicht an Höchstleistungen: Den Mantel zu teilen war keine besondere Investition, aber Martin stand zur rechten Zeit am rechten Ort mit einem gläubigen und liebenden Herzen. Nicht mehr und nicht weniger.

Gesegnete Herbsttage 

Pfarrer Gregor Arndt

 

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