Sie organisieren den Praxisbetrieb, leisten wertvolle Unterstützung in der medizinischen Versorgung und sind wichtige Ansprechpartner für Patientinnen und Patienten: Medizinische Fachangestellte. Die wichtigen Praxismanagerinnen sind jedoch keine Selbstverständlichkeit:
„Immer häufiger suchen Ärztinnen und Ärzte vergeblich nach qualifizierten MFA. Die Politik muss die verantwortungsvolle Arbeit unserer Mitarbeiter in den Praxen endlich aufwerten, um einen flächendeckenden MFA-Mangel abzuwenden“, sagt Dr. Annette Rommel, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen.
Wir sehen zwar eine stabile Entwicklung bei den Absolventinnen-Zahlen. Jährlich schließen etwa 150 Medizinische Fachangestellte ihre Ausbildung ab. Doch viele MFA wandern nach ihrer Ausbildung in Kliniken ab, weil diese aufgrund des ungleichen Vergütungssystems innerhalb des Gesundheitssektors bessere Gehälter zahlen können.
Die Aufgaben und Arbeitsinhalte von Medizinischen Fachangestellten sind vielfältig, ihre Verantwortung ist hoch. Ob Digitalisierung, Qualitätsmanagement, Medizinprodukte-Aufbereitung, Hygiene-Anforderungen – auf all diesen Feldern müssen die MFA fit sein. Diese Weiterentwicklung der Arbeitsaufgaben muss auch finanziell honoriert werden. Da Ärzte mit ihren Honoraren ihre Angestellten bezahlen, setzen höhere Gehälter für MFA eine bessere Vergütung der Teamleistungen von Arztpraxen voraus. Darum wird gerade zwischen Ärztevertretern und Krankenkassen gestritten.
„Statt Geld in teuren Experimenten wie den 1.000 geplanten Gesundheitskiosken zu versenken, deren Arbeitsweise und Wirkung weder erprobt noch evaluiert wurde, sollte das Geld in die Weiterqualifikation von MFA zu Nichtärztlichen Praxisassistenten (NäPa) investiert werden“, sagt Dr. Rommel. NäPa dürfen bestimmte medizinische Grunduntersuchung durchführen, versorgen auf diese Weise selbständig Patienten und entlasten die ärztliche Praxisleitung. „Wir fordern einen Fokus auf bewährter Versorgung statt des Aufbaus unnötiger Doppelstrukturen.“