Foto: Uwe Petzel

Der Kerbsche Berg wurde infolge des fehlenden Nachwuchses der Franziskaner am 1. Juli 1994 aufgegeben und die bisher hier wohnenden Franziskaner wurden auf die anderen Ordensniederlassungen (Hannover, Hildesheim und Werl) verteilt. Während des Ordensleben in  Dingelstädt ab 1864 wurden die verstorbenen 46 Ordensangehörigen ( 26 Patres, 20 Brüder) und eine weitere Person auf den benachbarten ordenseigenen  Friedhof beerdigt.

Der Friedhof wurde durch Pater Felix Hosbach 1901 eingerichtet, er wurde als Erster auf diesem Friedhof 1902 beerdigt. Die zuvor verstorbenen Brüder Ildefons ( 1895) und Paschalis Gratze (1896) wurden vom Stadtfriedhof auf den Paterfriedhof umgebettet.

Ein Friedhofskreuz mit einer Steinplatte teilt deren Inschrift eine Lebensweisheit und Rat mit: 

O Wandrer hör und merk es dir,
was du jetzt bist, das waren wir,
was wir jetzt sind, wirst du einst sein,
drum lebe allzeit fromm und rein.

Im unteren Sockel des Friedhofkreuzes befindet sich der gleiche Spruch stark verwittert, vermutlich von einem uns unbekannten vorherigen Friedhofskreuz. 

Im oberen Teil des Denkmals wird dargestellt: Franz von Assisi umarmt Christus, Christus legt seinen vom Kreuz gelösten Arm um Franziskus. Hiermit wird auf die Verbundenheit Christus- Franziskus verwiesen.

2015 wurde der Friedhof  von den Franziskanern aufgegeben und die personenbezogene Grabdenkmäler entfernt.

Dem Familienzentrum als Nachfolger des franziskanischen Besitzes ist die Initiative zu verdanken, dass nun eine Gedenktafel für die hier beigesetzten Personen aufgestellt werden konnte. Die von Fa. Spitzenberg hergestellte Tafel enthält die  Verstorbenen mit Geburts-/Sterbejahr in chronologischer zeitlicher Reihenfolge des Todesjahr.

Anlässlich des Allerheiligentages 2020 nahm der Rektor Müller vom Kerbschen Berg die Segnung der Totenstätte für die hier Beigesetzten vor. In dankbare Erinnerung, die hier und im weiten Eichsfelder Raum seit 1866  gelebt und gearbeitet haben, etwas von ihrem Leben und von sich selbst investiert haben. 

Einige Namen sind im Gedächtnis der Älteren  und der Eichsfelder Literatur gut bekannt;

Bruder Paschalis  Gratze Kirchenbaumeister ,Kloster + Kirche Kerbscher  Berg, Hülfensberg, Effelder, Etzelsbach u.a.

Pater Felix Hosbach  geb. in Mengelrode

Pater Bonifazius Mande geb. in Heiligenstadt bekannt durch Kanzelpredigten

Pater Eusebius Lange geb. in Büttstedt

Pater Maternus Artmann  geb, in Breitenholz

Pater Arkadius Kullmann  geb. in Breitenholz  Schriftsteller 

( Lt. Auskunft des Franziskaner- Archivs ist der Todesort Dingelstädt. Im Eichsfelder Standartwerk „ Gestalten des Eichsfeldes“ wird als Todesort Paderborn angegeben).

Im Franziskaner – Wallfahrtslied nach Worbis (1690)  wird u.a. gewünscht: „ Komm zu Hilf in allen Leid; führe uns zur Seligkeit“.  Möge alle Verstorbenen dies erleben.

Winfried Körner

Foto: Uwe Petzel

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