Moderne Holzrückemaschinen haben zur Bodenschonung hochflexible Fahrwerke. Durch zusätzliche Moorbänder wird die Bodenkontaktfläche gegenüber der Einzelbereifung deutlich erhöht. Foto: Dr. Horst Sproßmann

Fehlende mehrtägige Frostphasen machen den Waldbesitzern im Freistaat bei der Holzernte zu schaffen. Die seit Wochen milden Witterungsbedingungen mit nur kurzzeitigen Bodenfrösten verhindern tragfähige Waldböden. In Folge drohen Forstmaschinen, speziell die schweren Holzrückemaschinen, einzusinken.

Die Schadholzaufarbeitung muss eingeschränkt, teilweise auch abgebrochen werden. An den Forstwegen entstehen zudem aufgrund des fehlenden Bodenfrostes Schäden, welche erst bei trockener Witterung wieder beseitigt werden können.

„Folgt man den Aussagen der Klimaexpert:innen, dürften milde Herbst- und schnee- und frostarme Wintermonate künftig häufiger auftreten“ so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Mittelfristig müssen die Waldbesitzer auf die Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels vielerorts nicht nur mit Waldumbau reagieren, sondern auch die Ernteverfahren sowie die eingesetzte Forsttechnik zum Schutz, zur Pflege und zur Bewirtschaftung der Wälder anpassen.

ThüringenForst setzt jetzt schon verstärkt bei der Bereifung von Holzerntemaschinen auf sog. Moorbänder für weiche Untergründe, den Einsatz von bodenschonenden Rückepferden oder leichteren Forstmaschinen mit spezieller Traktionsunterstützung. „Auch der Einsatz von Seilkränen in der Ebene zur Rückung des eingeschlagenen Holzes kann im Einzelfall eine Option sein“, so Gebhardt weiter. Die Spezialtechnik führt allerdings zu höheren Kosten bei der Holzernte.

Nach wie vor wird die Holzernte in Thüringen von der Sanierung borkenkäferbefallener Nadelhölzer dominiert. Ziel ist es, die vom Käfer befallenen Bäume bis zum Frühjahr zu finden, aufzuarbeiten und aus dem Wald zu transportieren. Damit wird ein Ausfliegen des Borkenkäfers im Wald und ein weiterer Befall bisher gesunder Bäume im kommenden Frühjahr zu verhindern versucht.