18.600 Tonnen Haus- und Sperrmüll wurden im vergangenen Jahr hier in Beinrode angeliefert. Foto: Ilka Kühn

Täglich wird irgendwo im Landkreis Eichsfeld von den Eichsfeldwerken Sperrmüll und Elektroschrott abgeholt. Abends soll der Sperrmüll herausgestellt werden und am nächsten Morgen wird alles zeitig abgeholt. Doch wo landet der Sperrmüll? Wir sind dieser Frage einmal nachgegangen…

Der Sperrmüll landet auf der Deponie des Landkreises Eichsfeld in Beinrode. Dort bewirtschaftet die EW Entsorgung, Tochter der Eichsfeldwerke GmbH, ein circa 12 Hektar großes Areal.

Gegen 9 Uhr am Morgen kam das erste Fahrzeug vollgepackt mit Sperrmüll auf der Deponie an. Zunächst geht es über die Waage, dann in die Umladestation. Dort wird alles abgekippt, was in dem Fahrzeug ist. Dann geht es wieder auf die Waage. Schließlich muss die genaue Menge ermittelt werden. In diesem Fall waren es 9,5 Tonnen, die die beiden Mitarbeiter der EW Entsorgung bereits am frühen Morgen eingeladen und auf die Deponie gebracht haben.

An der Waage wird alles genauestens notiert. Foto: Ilka Kühn

Ein Kraftakt schon zu Tagesbeginn. Und eins muss man auch festhalten: Die Plätze, wo der Sperrmüll an den Straßen und Plätzen abgelegt wurde, sehen hinterher aus, als hätte nie etwas dort gelegen.

Dazu noch ein paar Zahlen, die mir Deponieleiter Gerhard Hünermund bei meinem Besuch in Beinrode mit gewissem Stolz präsentierte. Sie zeigen, wie gut die Deponie genutzt wird. Insgesamt wurden 18.600 Tonnen Haus- und Sperrmüll im vergangenen Jahr angeliefert. Doch das ist nicht das einzige, was auf der Deponie Beinrode ankommt.

9,5 Tonnen Sperrmüll brachte dieser LKW bei seiner ersten Tour an diesem Morgen aus Leinefelde. Foto: Ilka Kühn

Die Deponie verfügt über eine Kleinanlieferstation, was bedeutet, dass jeder Bürger hier selbst anliefern kann. Elektroaltgeräte, Bioabfälle und Altmetall sogar kostenfrei. Für alles andere, wie Siedlungsabfälle, Sperrmüll, Bauschutt, Asbest, Teerpappe und Mineralwolle wird eine überschaubare Gebühr verlangt. Alle Container sind mit dem Auto über eine Rampe anfahrbar.

Elektroaltgeräte, Bioabfälle und Altmetall können hier kostenfrei abgegeben werden. Foto: Ilka Kühn

Wer sich noch an die Deponie zu DDR-Zeiten erinnern kann, weiß, dass es dort immer mal wieder gequalmt hat. Stand der Wind ungünstig, hat man es in Leinefelde gerochen. Doch die Zeiten, als der Müll nach Beinrode gefahren und hier deponiert wurde, sind längst vorbei. Heute lässt der Landkreis alles durch EW Entsorgung zur Anlage nach Nentzelsrode in den Nachbarkreis Nordhausen fahren. Und das schon seit Mitte 2005. Dort werden im Müll vorhandene Wertstoffe aussortiert. Der Rest geht in die Verbrennung und wird energetisch
bzw. thermisch verwertet.

In den Containern wird alles ordentlich gestapelt bis zur Verwertung. Foto: Ilka Kühn

Was die EW Entsorgung GmbH auf der Deponie entgegennimmt, ist schon sehr beachtlich: So wurden an der Kleinanlieferstation 1.300 Tonnen abgegeben. Die Bürgerinnen und Bürger lieferten im vergangenen Jahr u.a. 900 Tonnen Siedlungsabfälle sowie 110 Tonnen Sperrmüll in Beinrode an. Zudem sind sie umweltbewusster geworden. So landeten in 2021 beispielsweise 5,3 Tonnen kleine Batterien aus den Haushalten auf der Deponie. Weiterhin waren es 72,8 Tonnen alte Fernsehgeräte, 257,7 Tonnen Waschmaschinen und 131 Tonnen
Kühlschränke. . Dazu kamen 96,2 Tonnen Kleingeräte, wozu auch Telefone zählen.

Die Menge der Leuchtmittel lag bei 4,0 Tonnen. Die von der EW Entsorgung GmbH gesammelten bzw. von den Bürgern angelieferten Elektroaltgeräte werden einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt. Auch an diesem Standort arbeitet die EW Entsorgung umweltbewusst und klimafreundlich.

So wird von zwei Poldern (wo sämtlicher Müll aus den Jahren vor 2005 lagert) pro Jahr 10.150 Kubikmeter Sickerwasser aufgefangen, das gereinigt zur Kläranlage fließt. Von über 18 Gasbrunnen werden Deponiegase abgesaugt, damit sie nicht in die Umwelt entweichen. Im Jahr 2021 waren es 309.000 Kubikmeter die aufgefangen und verwertet wurden. Das entspricht einer Einsparung der Treibhausgasemission von 1.700 Tonnen CO2. Das installierte Blockheizkraftwerk erzeugt mit dem gewonnenen Gas im Jahr ca. 240.000
Kilowattstunden Strom, der ins Netz eingespeist wird.

Man sieht also, dass die Deponie nicht nur Siedlungsabfälle und Ähnliches annimmt, sondern sich auch umweltfreundlich präsentiert. Das gesamte Gelände macht einen sehr sauberen Eindruck auf die Kunden. Besonders bemerkenswert ist es, dass das Team aus nur acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht, die für alle Belange zuständig sind.

Von montags bis freitags ist die Deponie von 7 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 7 bis 14 Uhr.

Ilka Kühn

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