Die Regionale Aktionsgruppe (RAG) Eichsfeld hat die Förderreihenfolge des aktuellen Projektaufrufs festgelegt. Mit rund 480.000 Euro zur Verfügung stehenden Mitteln aus dem EU-Programm LEADER können in diesem Jahr insgesamt 18 Projekte aus verschiedenen Handlungsfeldern auf den Weg gebracht werden.

So auch der Ausbau des im besonderen Ambiente gelegenen Pfarrhofs der evangelischen Kirchengemeinde in Worbis. Inmitten der Worbiser Innenstadt direkt an der St. Peter und Paul Kirche wird auf dem von alten Gemäuern umgebenen Innenhof eine neugestaltete Frei- bzw. Bühnenfläche für verschiedene Veranstaltungen entstehen. Auch neue Beleuchtungselemente, eine flexible Bestuhlung sowie eine Abstellmöglichkeit für das notwendige Veranstaltungsequipment sollen mit Hilfe der Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro angeschafft und realisiert werden.

„Wir freuen uns sehr, dass die RAG Eichsfeld unser Vorhaben positiv bewertet hat und mit einer Förderung unterstützt.“, so Pfarrer Michael Schmudde. Dabei sieht die RAG Eichsfeld in den Veranstaltungen auf dem Pfarrhof nicht nur eine Bereicherung für das
Gemeindeleben, sondern auch für die Stadt Worbis und darüber hinaus.

„Für die bereits durchgeführten Veranstaltungen vor Corona haben wir großen
Zuspruch erhalten und waren von der Resonanz überwältigt. Als Kirchengemeinde haben wir bei den Vorbereitungen eng mit der Kommune, den örtlichen Unternehmern und Gastronomen und auch mit der in unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen katholischen Kirchengemeinde zusammengearbeitet“, blickt Pfarrer Schmudde stolz auf das Engagement der vielen beteiligten Akteure bei den bisherigen Events.

„Mit den zukünftigen Festen und Konzerten auf dem Pfarrhof soll diese Zusammenarbeit neue Impulse bekommen und weiter gefestigt werden.“, so Pfarrer Schmudde
weiter. Im Oktober ist die Fertigstellung der Maßnahme geplant, bei der die
Kirchengemeinde insgesamt rund 90.000 Euro investiert. Die Beteiligten hoffen
dann eine Einweihung – beispielsweise in Anlehnung an das gemütliche
Weinfest im Jahr 2019 – feiern zu können.

Zu den weiteren geförderten Maßnahmen gehören in diesem Jahr unter
anderem ein Erlebnisspielplatz in der Gemeinde Buhla, die Gestaltung der
Außenanlagen der Mutter-Kind-Einrichtung ‚Haus Teresa‘ in Kirchworbis, eine
Walnussanlage des Hofs Sickenberg oder pädagogische Themenlehrpfade im
Worbiser Bärenpark.

„Das Spektrum der eingereichten Projektideen war auch in diesem Jahr sehr vielseitig. Die Entscheidung über die Festlegung der Prioritätenliste haben sich die Gremien nicht einfach gemacht“, berichtet Regionalmanagerin Anne-Marie Born über den Auswahlprozess.

Hinter den geförderten Maßnahmen stehen auch in diesem Jahr wieder Vereine, Kommunen, Kirchengemeinden, kleine Unternehmen oder Privatpersonen als Antragsteller. Insgesamt beläuft sich das Investitionsvolumen der in diesem Projektaufruf geförderten Vorhaben auf rund 1 Mio. Euro, wobei die jeweiligen Förderquoten zwischen 35 und 75 Prozent liegen. Inhaltlich bedienen die Maßnahmen dabei die verschiedenen Handlungsfelder der regionalen Entwicklungsstrategie der RAG Eichsfeld, die
immer als Bewertungsgrundlage dient.

Die Umsetzungszeiträume variieren projektabhängig und enden spätestens im Jahr 2023. „Die Förderbescheide werden in den nächsten Tagen bei den Antragstellern eingehen, sodass die Projektträger unmittelbar mit der Umsetzung beginnen können. Durch die
Realisierung der Projekte sollen gezielt Impulse zur Stärkung und Entwicklung der Region gesetzt werden.“, informiert Daniel Fiedler ebenfalls vom Regionalmanagement der RAG Eichsfeld.

Auch wenn die aktuelle Förderperiode der EU offiziell endet, so hofft die RAG
Eichsfeld bereits zeitnah weitere Fördermittel einsetzen zu können. Den
nächsten offiziellen Projektaufruf wird die RAG Eichsfeld wie auch in den
vergangenen Jahren rechtzeitig und öffentlich bekannt geben.

Projektvorschläge können aber auch laufend an das Regionalmanagement
herangetragen werden.

Der Begriff LEADER stammt aus dem Französischen (frz. Liaison entre actions de
dévelopment de l‘économie rurale) und bedeutet so viel wie die Verbindung
zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und wird seit vielen
Jahren in Thüringen und deutschlandweit umgesetzt.

Einst der Name eines Förderprogramms der Europäischen Union steht er heute für eine
Herangehensweise: Akteure vor Ort entscheiden über die Vergabe der Fördergelder,
die der Entwicklung des ländlichen Raumes bzw. der jeweiligen LEADER-Regionen
dienen. Diesen Ansatz nutzen die Regionen zur Verwirklichung innovativer Projekte
außerhalb der klassischen integrierten ländlichen Entwicklung. Die aufgebauten
LEADER-Strukturen selbst sind zudem ein Netzwerk für Wissensaustausch und
Fördermittelakquise.

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