Zwischen Ortsausgang und Hansteinstraße soll ein Betonspurbahnweg für
Besucher entstehen. Foto: TLBG

Der Anordnungsbeschluss des Thüringer Landesamtes für Bodenmanagement und
Geoinformation (TLBG) für das vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Bornhagen ist
mit dem 1. März 2022 rechtskräftig. Damit kann die Bearbeitung des Verfahrens mit
einer Fläche von 699 ha beginnen. Und es werden Leute gesucht, die das Flurbereinigungsgebiet Bornhagen neu mit gestalten wollen….


Das Flurbereinigungsgebiet an der Landesgrenze zu Hessen schließt fast die gesamte
Gemarkung Bornhagen mit den Ortslagen Bornhagen und Rimbach ein und grenzt im
Osten an die Flurbereinigung Gerbershausen an. Ziel ist es, die Nutzungskonflikte in
der Orts- und Feldlage zu lösen und das Eigentum mit dem Flurbereinigungsplan neu
zu ordnen. Nachdem Bornhagen im November 2016 Förderschwerpunkt der
Dorferneuerung wurde, beginnt nun die Bodenordnung.

In der Vergangenheit sind in Bornhagen viele Konflikte entstanden. So zum Beispiel
wurde nach dem 2. Weltkrieg der Grundbesitz der Hansteiner durch Bodenreform
enteignet und aufgeteilt. Später bewirtschaftete die LPG die landwirtschaftlichen
Flächen und errichtete etliche Gebäude wie zum Beispiel eine Milchviehanlage, eine
Maschinen-Traktorenstation und ein Getreidesilo, was zu getrenntem Boden-,
Gebäude- und Anlageneigentum führte. Nach 1990 gelangte ein Großteil dieser
Flächen und Gebäude in das Eigentum der BVVG, welche diese mitsamt von Wegen
verkaufte. Damit war die öffentliche Erschließung nicht mehr für alle Grundstücke
gegeben. Die ehemaligen LPG-Anlagen verfielen. Mit der Flurbereinigung wird jedes
Grundstück eine Wegeerschließung bekommen und baurechtswidrige Zustände
werden beseitigt.

Außerdem geriet Bornhagen mit dem Wanfrieder Abkommen im September 1945 in
Randlage und wurde Bestandteil des 500 m-Sperrgebietes, wo zu DDR-Zeiten die
Grenzanlagen mit dem Kolonnenweg errichtet wurden. Das gesamte Wegenetz der
Feldflur war von der Grenze geprägt, sodass etliche Wege auf privatem Grund und
Boden verlaufen. Durch die Bodenordnung soll das gesamte Straßen- und Wegenetz
im Flurbereinigungsgebiet ins Eigentum der Gemeinde überführt werden.

Als weiteres Ziel sollen einige vorhandene ländliche Wege zur Verbesserung der
Land- und Forstwirtschaft und für touristische Zwecke ausgebaut werden. Z. B. soll
mit dem Bau eines Betonspurbahnweges vom Ortsausgang Friedensstraße bis zur
Hansteinstraße am Bienenpavillon eine Besucherlenkung bei Veranstaltungen auf
der Burg ermöglicht werden, um die Ortslage zu entlasten.

Zum Ausgleich für den Eingriff in Natur und Landschaft durch den Wegebau ist unter anderem vorgesehen, den verrohrten Steinsbach unterhalb des Sportplatzes auf einem Teilstück zu öffnen.


In der Feldflur soll der kleinteilige und zersplitterte Grundbesitz durch
Zusammenlegung und Tausch zu möglichst großen Grundstücken zusammengelegt
werden. Nicht zuletzt wird durch die Flurbereinigung ein den heutigen Anforderungen
genügendes Liegenschaftskataster entstehen.

Mit dem Flurbereinigungsbeschluss entsteht die Teilnehmergemeinschaft bestehend
aus den Grundstückseigentümern im Verfahrensgebiet. Als erster schritt im
Verfahren ist die Wahl des ehrenamtlichen Vorstandes Teilnehmergemeinschaft​ 2
geplant. Hierfür werden interessierte Bürger gesucht, die das Flurbereinigungsgebiet
Bornhagen aktiv neugestalten wollen.

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