Heilbad Heiligenstadt. Am kommenden Freitag lädt der Initiativkreis „Jüdisches Erbe in Heiligenstadt“ zu einem besonderen Filmabend „Martha Liebermann – ein gestohlenes Leben“ in das Alte Rathaus ein.

Thekla Carola Wied spielt in dem historischen Drama Martha Liebermann, die Ehefrau des Malers Max Liebermann (Rüdiger Vogler). Erzählt wird die Geschichte des Solf-Kreises; eine von Frauen angeführte Widerstandsgruppe, die mit allen Mitteln versucht, die Deportation der Jüdin Martha Liebermann zu verhindern.  Foto: Ziegler TV Produktionen

Am Samstag (27.01.2024) jährt sich zum 79. Male die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkennau, welches sinnbildlich für die Ermordung und Vernichtung des jüdischen Volkes auf deutschem und europäischem Boden sowie vieler weiterer verfolgter Opfergruppe steht.

Am 3. Januar 1996 proklamierte der damalige Bundespräsident Roman Herzog mit den Worten: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“ die Einführung des „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ als gesetzlich verankerten Gedenktag an jenem 27. Januar, dem Tag der Befreiung Auschwitz-Birkenaus.

Der Film „Martha Liebermann – Ein gestohlenes Leben“ aus dem Jahr 2022 stellt die
letzten Wochen im Leben der Martha Liebermann (1857-1943) in der Reichshauptstadt Berlin in den Mittelpunkt. Die Witwe des berühmten Malers Max Liebermann, welche auch jüdischen Glaubens war, versucht mit Hilfe des Solf-Kreises ihrer sicheren Deportation durch die Nationalsozialisten zu entkommen.

Der Film steht exemplarisch für Tausende von Schicksalen während der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft. Daher möchte der Initiativkreis „Jüdisches Erbe in Heiligenstadt“ in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Kulturfreitages der Stadt Heilbad Heiligenstadt auch in diesem Jahr wieder an den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern und somit im Besonderen auch an das Ende der 12-jährigen Nazidiktatur auf deutschem Boden.

Diese Jahrestage mahnen uns immer wieder neu dazu, dass solch unermessliches Leid nie wieder geschehen darf und alle dazu aufgerufen sind, sich Antisemitismus, Rechtsnationalismus und Fremdenfeindlichkeit entgegenzustellen. Die Stadt Heilbad Heiligenstadt und der Initiativkreis „Jüdisches Erbe in Heiligenstadt“ würden sich freuen, am Kulturfreitag (26.01.2024) um 19.30 Uhr viele Heiligenstädter Bürgerinnen und Bürger sowie deren Gäste im Saal des Alten Rathauses (Ratsgasse 9) in Heilbad Heiligenstadt zu diesem denkwürdigen Filmabend begrüßen zu dürfen.
Christian Stützer
Sprecher des Initiativkreises „Jüdisches Erbe in Heiligenstadt“

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