Der Alternative Bärenpark in Worbis ist längst den Kinderschuhen entwachsen. 25 Jahre besteht das Tierschutzprojekt in diesem Jahr. Engagierte Tierschützer hatten es sich zur Aufgabe gemacht, in Worbis, auf dem Gelände eines ehemaligen Heimat Tierparks einen Alterswohnsitz für Bären zu machen. Für Bären, die in Gefangenschaft gehalten wurden oder im Zoo auftreten mussten. In Worbis sollten sie lernen, wieder wie in Freiheit zu leben. Davon sehr angetan ist auch Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund, die das Tierschutzprojekt am vergangenen Freitag besuchte und einen großen Scheck übergab.

Eine Million Euro schwer wiegt diese Fördersumme. Gedacht ist das Geld für die geplante Erweiterung des Bärenparks in Worbis. Die Stiftung für Bären, unter deren Regie der Alternative Bärenpark steht, will dort ein Internationales Kompetenzzentrum für Wildtiere und Artenschutz entwickeln. Es ist ein weiteres großes Projekt, das die Umweltministerium als Leuchtturmprojekt mit Strahlkraft weit über die Region hinaus bezeichnet. Anja Siegesmund kennt den Bärenpark in Worbis besser als manch Eichsfelder. Aber nicht durch ihre beruflichen Termine. Sie kommt mit der Familie privat öfter in den Bärenpark, ohne Anmeldung vorher, nur so als Privatperson. Und sie will sich dafür einsetzen, dass der Bärenpark wieder öffnen kann. Man sollte unterscheiden, zwischen Innen- und Außenbereich, wenn man Bedingungen für die Pandemie festlegt. Das will sie auch dem Thüringer Kabinett vorschlagen. 

 

Scheckübergabe Foto: Ilka Kühn

In Worbis war die Freude jedenfalls am Freitag sehr groß. Gibt der Förderbescheid doch ein bisschen Hoffnung, wie es in Zukunft weitergehen kann. Bis dahin ist der Weg jedoch noch lang, Das wurde im Infozentrum deutlich, wo ausser der Leitung des Bärenparks, der Umweltministerin und Vertretern der Stadt, nur noch Presse aus pandemiebedingten Gründen anwesend waren. Rüdiger Schmiedel von der Stiftung Bär umriss kurz, wie es eigentlich mit dem Bärenpark vor 25 Jahren begann. Bernd Nonnenmacher, Geschäftsführer der Alternativen Bärenpark gGmbH zeigte auf, wie es in den nächsten Jahren weitergehen soll, was geplant ist. Es geht um Auffang- und Aufklärungsprojekte sowie Informationszentren sowohl in Worbis als auch im Schwarzwälder Bärenpark, der zur Stiftung Bär dazu gehört. Umweltpädagogischen Themen soll großer Raum geschenkt werden, ebenso die Förderung wissenschaftlicher Studien zu Wildtieren. Wissenschaftliche Tagungen werden in Worbis stattfinden können.

Der Bärenpark Worbis ist die Adresse in Mitteldeutschland, wenn es darum geht, Bären und Wölfe in ihrer natürlichen Umgebung und unter optimalen Haltungsbedingungen zu beobachten, so die Umweltministerin Anja Siegesmund. Mit der geplanten Erweiterung sei noch mehr Möglichkeit. Der Bärenpark kann neue Aufgaben übernehmen, wie die Aufnahme und Unterbringung verletzter, kranker und verwaister Luchse, Wildkatzen oder Wölfe. Schulklassen können hier noch mehr über die sonst wildlebenden Tiere erfahren, fügt die Ministerien an. 

Das Kompetenzzentrum soll einmal 30 Hektar umfassen. Die Stiftung plant auch einen total neuen Eingangsbereich, der nichts mehr mit dem jetzigen Kassenhäuschen gemein hat. Eine interaktive Dauerausstellung darin wird die Besucher gleich zu Beginn auf dieses Tierschutzprojekt einstimmen. 

Während der kurzen Ansprache der Ministerin, kamen die Bären zum Infozentrum. Foto: Ilka Kühn

Geschäftsführer Bernd Nonnenmacher sagte, dass mit dem Fördermittelbescheid sozusagen der Grundstein gelegt wurde für ein wegweisendes Wildtierprojekt, das in Zentraleuropa einzigartig sein wird. 

Dann wird der Alternative Bärenpark vielleicht auch noch mehr in der eigenen Region beachtet und gefördert. Vor allem interessant auch für Schulen. Einen besseren Unterricht im Freien kann es nicht geben.

Doch während der Pandemie sind es nur wenige aber wichtige Schritte, die unternommen werden können. Wie beispielsweise das Aktionswochenende vom 20. bis 21. März 2021. Da sind fleißige Helfer im Bärenpark gern gesehen – mit dem nötigen Abstand. Es gibt viel zu tun. Wünschen wir Parkleiterin Sabrina Schröder und ihrem Team, dass sich viele melden. Wer mitmachen möchte, sollte sich vorher anmelden: 036074 200 90

Ilka Kühn

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