Am 28. Februar 2022 endet die winterliche Gehölzpflegesaison. Die Autobahnmeisterei
Breitenworbis geht an der A 38 neue Wege. Ein bundesweit einmaliges Pilotprojekt
soll wichtige Erkenntnisse liefern.
Der Häcksler und die Motorsäge schnurren. Mitarbeitende der Autobahnmeisterei
Breitenworbis ziehen Bäume und Büsche vom Hang.
Auf den ersten Blick ist das nicht ungewöhnlich: zwischen Oktober und Februar ist Gehölzpflegesaison an den
Autobahnen.
Auf den zweiten Blick wird jedoch klar, dass zwischen den Schneisen weiterhin Bäume und Sträucher in voller Pracht erkennbar sind.
Bundesweites Pilotprojekt
Die Autobahnmeisterei Breitenworbis wurde vom Bundesministerium für Digitales
und Verkehr (BMDV) und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ausgewählt,
Gehölzpflege im Rahmen eines Pilotprojektes unter ökologische, biologischen und
verkehrssicherheitstechnische Gesichtspunkten durchzuführen – als einzige
Autobahnmeisterei bundesweit. „Wir sind stolz darauf, bei diesem wichtigen
Thema einen Beitrag für die Zukunft zu leisten“, sagt Andreas Trenkel, der
Direktor der Niederlassung Ost der Autobahn GmbH. „Wir möchten neue
Standards schaffen, die die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in Orange
erleichtern. Gleichzeitig erhöhen und sichern wir die Biodervisität auf unseren
Grünflächen“, ergänzt er.
Die wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojektes findet in Zusammenarbeit mit
dem Steinbeis-Transferzentrum Infrastrukturmanagement für Verkehrswesen
(IVM) statt. Das Institut arbeitet an einer Studie zum Thema Fortentwicklung
Grünpflege. „Wir waren einfach offen dafür, unsere Herangehensweise bei der
Grün- und Gehölzpflege zu überdenken“, erläutert Michael Stitz, der als
stellvertretender Autobahnmeister in Breitenworbis das Projekt leitet. „Es ist
immer spannend, sich mit neuen Ansätzen auseinanderzusetzen. Ich hoffe, dass
unser Pilotprojekt auch für die andere Standorte in ganz Deutschland gute
Ergebnisse liefern kann“, erzählt er weiter. Das große Ziel: Die Flora und Fauna auf
den Grünflächen der Autobahn erhalten und dabei die Verkehrssicherheit
erhöhen. Dafür wählte das Steinbeis-Transferzentrum gemeinsam mit der
Autobahnmeisterei Breitenworbis eine geeignete Grünfläche aus. Die Wahl fiel auf
eine Fläche in der Nähe der Bebertalbrücke zwischen den Anschlussstellen
Arenshausen und Heilbad Heiligenstadt. Hier wurden die vorgegebenen
Anforderungen erfüllt: Grünflächen, die nicht landwirtschaftlich bewirtschaftet
werden, sowie ein Wald in der Nähe.