v.l.n.r. Dr. med. Uwe Schotte – Ärztlicher Direktor, Dr. Michael Unzicker –
Chefarzt Kardiologie, Dr. Gregor Bett – Geschäftsführer. Foto: Eichsfeld Klinikum

Heilbad Heiligenstadt. Dr. med. Michael Unzicker ist seit Anfang des Jahres der neue Chefarzt der Kardiologie im Eichsfeld Klinikum. Er folgt damit unmittelbar Dr. med. Michael Didié, der seit Sommer 2020 die Kardiologie kommissarisch leitete. Der in Hessen geborene Mediziner studierte an der Technischen Universität München
und an der Universität des Saarlandes in Homburg. In seiner letzten Anstellung als
Leitender Oberarzt in Schweinfurt hatte er die Leitung des Herzkathederlabors:
Eingriffe an Herzkranzgefäßen bei Verengungen sowie Eröffnungen von verstopften
Gefäßen bei Herzinfarkten gehörten ebenso zu seinem Alltag wie die Behandlungen
von strukturellen Herzerkrankungen mit schonenden Methoden, Kathetertechniken
und Elektrophysiologie.

Der 41-jährige zweifache Familienvater erweiterte seine kardiologische und
internistische Expertise in den vergangenen Jahren stetig und war dabei in Häusern
unterschiedlichster Größe tätig – sowohl bei Regel-, Spezial- und Maximalversorgern
als auch Universitätskliniken.

„Mehrere Jahre habe ich in Kassel gelebt und am Klinikum gearbeitet. Das Eichsfeld
kenne ich aus dieser Zeit ein wenig und haben die schöne Verbindung zwischen
städtischem Leben und Natur schätzen gelernt. Aus dieser Zeit ist mir auch das
Eichsfeld Klinikum bekannt. Als die Frage nach einem Auf- und Ausbau kam, war es
für mich klar, dass ich hier in der Region einen positiven Beitrag leisten und vor allem
meine Erfahrungen einbringen möchte.“, so der neue Chefarzt zu seiner neuen
Aufgabe. Unzicker betont: „Ich freue mich auf die Gestaltungsmöglichkeiten.“
Gemeinsam mit seinem Team will er das enorme Potenzial heben.

Das Eichsfeld Klinikum ist in der Notfallversorgung der Region fest etabliert und daher
gehört eine stabile kardiologische Struktur einfach dazu. Konkret bedeutet dies zum
Beispiel, dass am Standort Heiligenstadt die Notfallversorgung und Kardiologie
ausgebaut und das Herzkatheter-Labor mit einer 24 Stunden / 7 Tage-Bereitschaft
funktionsfähig gemacht werden soll. Durch die enge Verzahnung der Notaufnahme mit
dem Herzkatheterlabor und der Abteilung für Anästhesie, Intensiv- und
Schmerzmedizin im Eichsfeld Klinikum ist eine bestmögliche Behandlung zum Beispiel
des akuten Herzinfarktes garantiert.

Der neue Chefarzt trifft dabei auf ein Team engagierter Ärzte und Pflegekräfte, das
ihm bereits jetzt zur Verfügung steht und derzeit auch noch weiter zusammengestellt
wird.

Zeitgleich zum Neustart des Chefarztes laufen die Arbeiten für umfangreiche
Modernisierungen im Klinikum, Haus St. Vincenz Heiligenstadt, auf Hochtouren. Im
Rahmen des Bestandsgebäudes erfolgt der Umbau des bisherigen Ambulanten OPs
zum neuen Herzkatheter-Labor. Das Eichsfeld Klinikum investiert in diese
Baumaßnahmen, die die Versorgung der Patienten weiter optimieren und vor allem
auch komfortabler gestalten sollen, rund 2,7 Millionen Euro. Durch die
Landesregierung werden für die Baumaßnahmen voraussichtlich fast eine Millionen
Euro Fördermittel bereitgestellt: ein deutliches Zeichen für die Stärkung der
wohnortnahen stationären Versorgung in Nordthüringen.

Dr. med. Michael Unzicker führt aus: „Bei der Versorgung der Patienten lege ich
großen Wert auf Patientensicherheit und auf moderne und leitlinienorientierte
Behandlung. Zusammen im Netz bestehend aus der nahen Universitätsklinik in
Göttingen sowie durch direkte Kommunikation mit der ambulanten Betreuung bei den
niedergelassenen Haus- und Fachärzten wird die Patientenversorgung deutlich
verbessert werden“.

Die nächsten Schritte sind für den Kardiologen klar: Zunächst wird die
Basisversorgung in der Region gewährleistet, parallel das neue Herzkatheter-Labor
geplant und aufgebaut. Das bestehende Team will der Chefarzt erweitern und fit
machen – Zusammenspiel und Methodik sind ihm dabei wichtig.

Der Ärztliche Direktor, Dr. med. Uwe Schotte fasst den Anspruch an das eigene
Klinikum zusammen: „Gemeinsam mit unseren Partnern möchten wir allen Menschen
in der Region eine umfassende, wohnortnahe Versorgung rund um die Uhr
gewährleisten – egal ob Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz (Herzschwäche).“

Und bei diesem Stichwort ist beiden Medizinern noch etwas besonders wichtig:
Angesichts der derzeit hohen Zahl an Coronavirus-Infektionen befürchten
Notfallmediziner und Herzspezialisten, dass Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt
und anderen notfallartigen Symptomen von den Kliniken fernbleiben könnten. Schotte
und Unzicker appellieren deshalb an Herzpatienten und Menschen mit Vorbelastung
für Herzinfarkt und andere Herzkrankheiten, bei Verdacht auf Herzinfarkt sofort den
Notruf 112 abzusetzen.

„Der Notarzt ist hier so wichtig, weil der Herzinfarkt jederzeit in Herzkammerflimmern übergehen und der Patient in wenigen Minuten am plötzlichen Herztod versterben kann. Ebenso kann durch den Infarkt ein größerer Teil des Herzmuskels irreparabel zerstört werden und der Patient entwickelt dadurch akut oder auch langfristig eine Herzschwäche“, betont Unzicker. „Beim Herzinfarkt zählt deshalb jede Minute nach dem Prinzip: Zeit ist Herzmuskel.“

Jana Vogt, Eichsfeld Klinikum

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Dr. med. Michael Unzicker ist Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie und besitzt
die Zusatzqualifikation interventionelle Kardiologie (Deutsche Gesellschaft für
Kardiologie – DGK), Herzinsuffizienz (DGK) sowie den Master of Health Business
Administration (MHBA). Vor seinem Wechsel an das Eichsfeld Klinikum war er Leitender Oberarzt der Kardiologie in Schweinfurt, davor in Lohr am Main und mehrere Jahre am Klinikum in Kassel als Oberarzt für Innere Medizin und Kardiologie. Dr. med. Michael Unzicker war daneben an Universitäten in den USA, England und Deutschland wissenschaftlich und in der studentischen Ausbildung tätig.
Seine Schwerpunkte sind die Behandlung der koronaren Herzkrankheiten (KHK),
Herzrhythmusstörungen und der Herzschwäche.

Meilenstein Haus St. Vincenz Heiligenstadt:
– ab dieser soll der Umbau des Herzkatheter-Labors beginnen
– Mitte 2021: Inbetriebnahme Herzkatheter-Labor geplant

Im Eichsfeld Klinikum werden jährlich etwa 17.000 Patienten stationär und mehr als 22.000 ambulant behandelt. Im Haus St. Vincenz Heiligenstadt erblickten über 700 Babys im vergangenen Jahr das Licht der Welt. Rund 3.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 0-18 Jahren mit kinderneurologischen Erkrankungen, Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten sowie Behinderungen werden im Sozialpädiatrischen Zentrum in Reifenstein untersucht, behandelt und begleitet.

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