Viele Menschen waren am Freitagabend in die Bonifatiuskirche nach Leinefelde gekommen. Es war wie immer am ersten Freitag des Monats Anbetung mit Aussetzung des Allerheiligsten. Am vergangenen Freitag beteten die Christen vor allem für den Frieden in der Ukraine.

Es war zu spüren, dass es den Menschen ein innerstes Bedürfnis ist, für den Frieden zu beten. Zu beten, dass der Wahnsinn gegen das ukrainische Volk ein Ende nimmt. Warum dieser Krieg? Scheinbar ohnmächtig muss man einem Einzelnen zuschauen, wie er seinen Willen durchsetzt – ohne Rücksicht auf Verluste.

Gewalt fordert Opfer. Beten nicht. Und beten kann jeder. Bereits in den vergangenen Tagen waren Menschen in der Kirche und haben in kleinen Gruppen gebetet, so wie Denis Hofmann mit seiner Familie, die seit vielen Jahren die monatliche Andacht in Leinefelde organisieren.

Es waren sehr bewegende Lieder, die in der Bonifatiuskirche gesungen wurden. Alle beteten zusammen für die Menschen in der Ukraine. Denis Hofmann sprach sehr persönliche Gedanken aus, dass er sich gelähmt fühle angesichts dessen, was dort passiert und auch, dass er mit seinen Kindern das Thema Krieg so intensiv einmal besprechen müsse. Zwei Jahre Corona haben wir hinter uns gebracht und gehofft, dass in diesem Frühjahr es wieder besser wird. Jetzt der Krieg.

Die Fürbitten zeigen, was die Menschen momentan bewegt. Fotos: Ilka Kühn

Da es kaum noch Leute gibt, die kein Smartphon haben, gibt es jetzt bei der Andacht die Möglichkeit, seine Fürbitte für alle sichtbar zu senden. Einfach am Abend den Code scannen und man kann seine Fürbitte aufschreiben.

Es war ein Abend im Gebet, mit sehr schönem Gesang, wunderschönen Liedern. Danach konnten alle noch verweilen, um gemeinsam auch ins Gespräch zu kommen.

Auch wenn manche denken, Beten hilft auch nicht, er würde weiterbeten und lädt auch andere dazu ein. Und es gibt genug Beispiele, wo Gebete wahre Wunder bewirkt haben. Ob das Gebet lang oder kurz ist, Hauptsache, es wird gebetet. Im Gebet vereint sind die Menschen auch einander näher. Jeden Freitag wird nun um 17 Uhr zum Friedensgebet in die Bonifatiuskirche eingeladen. Jeder kann kommen.

Ilka Kühn

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