Wolfgang Tiefensee (re.) übergibt den Förderberscheid in Höhe von 8,8 Mio Euro an Marko Grosa. Foto: Ilka Kühn

Leinefelde. In den Speiseraum des ehemaligen Milchhofes hat sich wohl kaum ein Minister in den vergangenen Jahren verlaufen. Heute schon. Wolfgang Tiefensee, Thüringens Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft war an diesen historischen Ort gekommen, um der Stadt Fördermittel zu übergeben. 8,8 Millionen Euro weist der symbolische Scheck aus. 

Empfang im ehemaligen Speiseraum des Milchhofes Leinefelde. Foto: Ilka Kühn

Stadtbürgermeister Marko Grosa begrüßte den Minister aufs Herzlichste und die Vertreter der Unternehmen und Institutionen, die mit der Entwicklung des künftigen Areals Milchhof zu tun haben. Auch Bundestagsabgeordneter Manfred Grund war der Einladung gern gefolgt. In seiner Ansprache verwies Marko Grosa kurz auf Vergangenes und die geschichtliche Entwicklung dieses Wirtschaftszweiges in Leinefelde. Er dankte noch einmal dem Unternehmer Helmut Peters, der es möglich machte, dass die Stadt dieses Gewerbegebiet nun angehen kann. 

Für 900 000 DM war der Milchhof gleich nach der Wende an Westmilch verkauft worden. 1993 war Schluss mit der Milchproduktion. Dann wurde umgebaut und es siedelten sich Firmen an. Jetzt bleibt nur noch die Halle 3 stehen, das einstige Produktionsgebäude, dass die WVL gekauft hatte und hier auch an Firmen vermietet. 

Alles andere – auch das Hochhaus – wird auf einer Fläche von 7,9 Hektar abgerissen und es entsteht hier ein neues Gewerbegebiet. 19 Grundstücke werden es sein, erklärte Marko Grosa, und alle seien schon vergeben, u.a. für Tischlerei, Werbemanufaktur, Sanitär- und Heizungsbetrieb und ein Steinmetz.  Die Größe der Grundstücke beläuft sich zwischen 1600 und 12 900 Quadratmetern.

Minister Wolfgang Tiefensee sagte, dass es eine gefragte Region sei und freute sich, einen Fördermittelbescheid für dieses Areal übergeben zu können. Es sei wichtig, Altstandorte nicht zu vergessen. Deshalb gibt es für solche Objekte auch Förderungen in Höhe von 90 Prozent. Das gesamte Projekt kostet rund 9, 8 Millionen Euro. Die Differenz zu den Förderbetrag trägt die Stadt. Tiefensee sprach von einer reichen Kommune. Er griff die Gedanken von Marko Grosa auf und erzählte, dass es sich noch gut an solche Zeiten wie die des Milchhofes erinnern kann, er ist aus Gera. (Anmerkung: Das Hochhaus als Produktionsvorbereitungsgebäude und Sozialgebäude wurde übrigens genau nach dem Modell des Milchofes in Gera erbaut).

Holger Strietzel vom Ingenieurbüro Gries erklärt Details, wie das Gewerbegebiet aussehen soll. Foto Ilka Kühn

Für die Planung des neuen Gewerbegebietes am Rand der künftigen Landesgartenschau 2025 ist das Ingenierbüro Gries in Heilbad Heiligenstadt zuständig. Der PLaner Holger Striezel erklärte den Gästen und Stadtvertretern, was wo gebaut werden soll und wie die verkehrstechnischen Pläne aussehen. 

Minister Wolfgang Tiefensee und einige Gäste konnten mit einem historischen Bus der Eichsfeldwerke noch eine kleine Rundfahrt über den Milchhof machen. Nun wird sich ein Kapitel Industriegeschichte in Leinefelde schließen und ein neues wird aufgetan. 

Ilka Kühn

Print Friendly, PDF & Email