Worbis. Der Wildkater aus dem Kyfhäuserkreis – von den Tierpflegern liebevoll Bert genannt – erfreut sich bester Gesundheit und ist nun endlich wieder in der freien Natur. Das Tier wurde vor einigen Wochen desorientiert aufgefunden, war stark abgemagert und in einem kritischen Zustand. Die Behörden im Kyffhäuserkreis übergaben die Wildkatze dem Team des Alternativen Bärenparks Worbis. In dem Tierschutzprojekt der Stiftung für Bären wurde Bert gesund gepflegt und konnte am 20. Mai 2021 wieder an seinem Fundort in die Natur entlassen werden.

Wildkatzen gehören zu den geschützten Arten. Auch wenn dies ein Erfolg für den Artenschutz und das Tier selbst ist, ist es einer von zahlreichen Wildtierschutzfällen in diesem Jahr. Allein im Projekt Worbis ist Bert bei weitem kein Einzelfall. Fast täglich erreichen die Tierschützer_Innen Hilferufe bezüglich verletzter oder verwaister Wildtiere wie Füchse, Marder, Wildkatzen und ähnliches. Doch leider ist der Platz zur Aufnahme begrenzt.

Neben der ausgewachsenen Wildkatze befinden sich z.B. aktuell auch verwaiste Wildkatzenwelpen in der Obhut des Alternativen Bärenparks. Auch sie wurden von den Behörden an das Wildtier- und Artenschutzprojekt abgegeben, nachdem ihre Mutter tot aufgefunden wurde. Doch dies ist nicht immer der Fall. Nicht selten werden Jungtiere fälschlicherweise für Waisen gehalten und mitgenommen, obwohl die Mutter noch in der Nähe ist. Nur weil ein Jungtier alleine ist, muss es nicht gleich verwaist sein.

Die Stiftung für Bären weist daher nachdrücklich darauf hin:

– Nehmen Sie niemals ein Tierkind aus der Natur mit nach Hause

– Beobachten Sie lediglich die Situation und verständigen fachkundige Personen

Die Wildkatzenwelpen im Bärenpark in Worbis müssen erst groß werden, bevor sie ausgewildert werden können. Was ein enormer finanzieller und personeller Aufwand ist, da die kleinen Vierbeiner zum einen enormen Appetit haben, zum anderen fachgerecht betreut werden müssen.

Die Auswilderungsaktionen sind ein wichtiger Beitrag für den Artenschutz und bilden bereits erste Erfolge der Kooperation zwischen dem der Stiftung für Bären und dem Thüringer Umweltministerium. In Zusammenarbeit mit dem Ministerium entsteht derzeit eine Erweiterung des Kompetenzzentrums der Stiftung, die auch als Auffang- und Auswilderungsstation für kleine Canivoren wie der Wildkatze angedacht ist.

Die Leiterin des Alternativen Bärenparkes Worbis, Sabrina Schröder, sagt dazu: „Die Zwischenfälle mit in Not geratenen Wildtieren häufen sich extrem in diesem Jahr, nicht nur bei uns. Zahlreiche Auffangstationen melden verstärktes Aufkommen von Fundtieren. Daher wird die Zusammenarbeit mit den Behörden im Sinne des Tier- und Artenschutzes zunehmend wichtiger.“

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