Leinefelde-Worbis. Gegenwärtig weilt eine Delegation der Stadt mit Bürgermeister Christian Zwingmann in Kanegasaki, der japanischen Partnerstadt von Leinefelde. Am 28. September 2002 wurde diese Partnerschaft besiegelt. Kanegasaki liegt in der Präfektur Iwate. Zu dieser Präfektur hat Rheinland-Pfalz eine Partnerschaft ebenfalls seit 2002.

2017 wurde eine Delegation der Stadt in Kanegasaki herzlich begrüßt. Im gleichen Jahr wie auch 2019 zum 50jährigen Jubiläum Leinefelde kamen die Gäste aus Japan nach Leinefelde. Foto: Stadt Kanegasaki

Die Beziehung zwischen Leinefelde und Kanegasaki beruht ursprünglich auf einer Bekanntschaft zwischen dem damaligen Bürgermeister Gerd Reinhardt und Prof. Sawada aus Tokyo. Inzwischen kam es zu einigen gegenseitigen Besuchen, die aber nur einigen wenigen vorbehalten sind.

Bürgermeister Christian Zwingmann hat kurz vor seinem Start nach Japan noch ein Grußwort geschickt für die öffentliche Veranstaltung des Sionorenbeirates zum Thema Klimaschutz gestern im Foyer der Obereichsfeldhalle, das von Helmut Funke, dem Vorsitzenden des Beirates, verlesen wurde. Darin heißt es:

„Liebe Seniorinnen und Senioren, liebe Mitglieder des Seniorenbeirates der Stadt Leinefelde-Worbis,

ich grüße Sie ganz herzlich und wünsche Ihnen für die heutige Veranstaltung viel Erfolg. Gerne wäre ich heute selbst dabei gewesen, aber leider befinde ich mich derzeit auf Dienstreise zu unserer japanischen Partnerstadt Kanegasaki, die mit uns das 20-jährige Bestehen unserer Städtefreundschaft begeht. Unsere Reisegruppe wird an der japanischen Pazifikkiste unter anderem ein Museum besuchen, das über den großen Tsunami vom 11. März 2011 infolge eines Erdbebens informiert. Wir schauen uns auch an, wie weit der Wiederaufbau elf Jahre nach der großen Zerstörung vorangeschritten ist.

Japan ist eines der Länder, das seit jeher besonders unter Naturkatastrophen zu leiden hat, seien es Erdbeben, Tsunamis oder auch Taifune. Ein Taifun der Kategorie 4 ist erst vor wenigen Tagen über ganz Japan hinweggefegt. In Tokio hat man sich mit einem besonderen Regenwassermanagement auf Überflutungen aufgrund von Taifunen vorbereitet. Ob die gigantischen unterirdischen Regenwasserspeicher beim jüngsten Unwetter funktioniert haben, werden wir vor Ort erfahren können.

Erdbebenmeldungen gibt es in Japan mehrmals am Tag, auch wenn es sich glücklicherweise meist nur um kleinere Erdbeben handelt. In Deutschland und vor allem im Eichsfeld leben wir vergleichsweise sicher. Aber die Flutkatastrophe vergangenes Jahr im Westen des Landes mit vielen Toten und großen Sachschaden hat gezeigt, dass der Klimawandel, mit dem Sie sich heute in besonderer Weise beschäftigen wollen, auch bei uns angekommen ist.

Es ist richtig und wichtig, dass der Klimaschutz in unser Bewusstsein gerückt und in tägliches Handeln integriert wird. Ich danke lhnen daher ausdrücklich dafür, dass Sie sich mit diesem wichtigen Thema beschäftigen.

Die Stadt Leinefelde-Worbis tut dies auch, tauscht konventionelle gegen LED-Beleuchtung aus, hat zwei Heizwerke, die regenerativ betrieben werden, wird in der neuen Gartenstadt in Leinefelde zukunftsweisende Ideen präsentieren und ist auch dabei, ein Klimaschutzkonzept zu erstellen. Dazu erzählt Ihnen unser Mitarbeiter Stephan Gunkel sicher mehr. Ich wünsche Ihnen, dass Sie persönlich gut durch die nächsten Wochen und Monate kommen, denn leider hat der Ukraine-Krieg dazu beigetragen, dass fossile Brennstoffe, die nachweislich schädlich fürs Klima sind, nun schneller als wir alle gedacht haben, ersetzt werden müssen. Dies ist eine große Herausforderung für uns alle, und ich hoffe sehr, dass wir die Krise gemeinsam mit unseren Bürgern gut meistern können.“ Bürgermeister Christian Zwingmann

Die Delegation wird sicher nach ihrer Rückkehr aus Japan viel zu berichten haben.

Ilka Kühn

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