
Heilbad Heiligenstadt. Am Freitag trafen sich nach langjähriger Tradition erneut die Bürgermeister der Städte des Ober- und Untereichsfeldes. Anwesend waren die Bürgermeister Thomas Spielmann (Heiligenstadt), Christian Zwingmann (Leinefelde-Worbis), Andreas Fernkorn (Dingelstädt) und Thorsten Feike (Duderstadt) sowie Gerold Wucherpfennig als Vertreter des HVE Eichsfeld Touristik.
Das erste Treffen dieser Art fand am 17. Januar 1990 in Duderstadt statt und sollte ursprünglich jährlich in einer anderen Eichsfeldstadt abgehalten werden. Jedoch wurde diese Regel erst viel später umgesetzt. Gestern kamen die Stadtoberhäupter nun zum ersten Mal in Heilbad Heiligenstadt zusammen. Gastgeber Bürgermeister Thomas Spielmann hatte in das Rathaus eingeladen.
Wie es bei diesen Treffen üblich ist, wurde die Presse über die wichtigsten Themen informiert. Im Mittelpunkt standen die Landesgartenschauen, die Tourismusförderung, Wandern, der Straßenverkehr, Übernachtungsmöglichkeiten sowie der 35. Jahrestag der Wiedervereinigung im Jahr 2026. Ein weiteres Thema war das geplante „Städteradeln der Bürgermeister“, eine Initiative zur Förderung des Umweltbewusstseins und der regionalen Zusammenarbeit. Am 30. August 2026 wollen die Bürgermeister gemeinsam von Duderstadt aus die Eichsfeldstädte durchfahren mit Ziel Heiligenstadt.
Thomas Spielmann ging in seiner Rede nochmals auf den vergangenen Deutschen Wandertag ein und betonte, dass dieses Event ganz Deutschland auf das Eichsfeld aufmerksam gemacht habe. Ähnliche Hoffnungen setzt man nun in die Landesgartenschau 2026 in Leinefelde.
Bürgermeister Christian Zwingmann stellte hierzu einige Pläne vor und hob hervor, dass ein reger Austausch bereits mit Duderstadt stattfinde, da sich die Stadt für die Landesgartenschau Niedersachsen 2030 bewirbt. Er ist sicher, dass Duderstadt gute Chancen habe. Er habe auch das Gefühl, dass die Städte des Eichsfeldes in den vergangenen Jahren mehr zusammengerückt seien. Christian Zwingmann betonte, dass die Stadt Leinefelde-Worbis gern mit Rat zur Seite stehe.
Alle vier machten immer wieder deutlich, dass sie das Eichsfeld als Ganzes sehen. (Anm.d.Red.: Vielleicht könnte man dann ja auch die Begriffe Ober- und Untereichsfeld weglassen und statt dessen nur noch Eichsfeld/Thüringen und Eichsfeld/Niedersachsen schreiben, wenn es kommunalpolitisch notwendig ist.)
Thorsten Feike erklärte, dass die Landesgartenschau in Duderstadt einen anderen Schwerpunkt haben werde. Hier gehe es insbesondere darum, die Innenstadt erblühen zu lassen und für Besucher attraktiver zu gestalten. Der Hintergrund sei aber nicht, Hunderttausende Besucher haben zu wollen, sondern die Lebensqualität der Einwohner zu erhöhen. Er freue sich sehr, dass man sich nun in Heiligenstadt getroffen habe und würdigte den großen Erfolg des Deutschen Wandertages, den auch Duderstadt ein Stück mit unterstützte. Gemeinsam können man viel mehr erreichen, sagte er.
Dingelstädts Bürgermeister Andreas Fernkorn konnte zum Thema Radfahren und Tourismus punkten. Viele Radwege seien in den letzten Jahren gebaut worden. Dingelstädt sei sozusagen der Radwegeknoten des Eichsfeldes, dem auch die anderen Teilnehmer beipflichteten.
Dem Tourismus käme ein hoher Stellenwert bei, ohne die Wirtschaft außer acht zu lassen, betonten die Stadtoberhäupter. Im Tourismus spiele der HVE eine wichtige Rolle im gesamten Eichsfeld. Er hat immer schon Länderübergreifend gearbeitet. Und Gerold Wucherpfennig hatte auch aktuelle Zahlen mitgebracht. So war die Zeit vom Januar bis September 2024 sozusagen ein Rekordjahr, was Übernachtungen betrifft. 486 000 im Eichsfeld sind es laut Statistik in dieser Zeit gerwesen. Der HVE-Chef ist sich sicher, dass im Eichsfeld die 500 000 Marke geknackt wird. In Deutschland gäbe es 150 Reisegebiete. Der Zuwachs in ganz Deutschland an Übernachtungen beträgt 1,5 Prozent, in Thüringen 1,4 Prozent und im Eichsfeld sind es 6,4 Prozent, als deutlich mehr. Außerdem sprach Gerold Wucherpfennig über einen Eichsfelder Schulpreis, der ausgelobt werden soll. Mitmachen werden alle sieben Gymnasien des Eichsfeldes. Bei den Seminarfacharbeiten geht es um regionale Eichsfeldthemen.
Das Treffen endete mit einem Ausblick auf künftige Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Städten des Eichsfeldes und dem Ziel, das Eichsfeld als einheitliche Region weiter zu stärken.
Ilka Kühn