Leinefelde. Am vergangenen Mittwoch wurde im Hochhaus Bachstraße 2 ein sogenanntes Repariercafé eröffnet. Knapp 50 Gäste waren gekommen, um sich das Projekt gleich zum Startschuss anzuschauen. Zu den geladenen Gästen gehörten deshalb der Bürgermeister von Leinefelde-Worbis Christian Zwingmann, der Ortsteilbürgermeister Dirk Moll sowie der
Vorsitzende des Seniorenbeirats der Stadt Helmut Funke.

Im sogenannten Repariercafé werden kleinere Reparaturen auch an Rädern durchgeführt. Hier im Bild Markus Friedrich (li.) vom Stadtteilbüro mit einem Besucher. Foto: Stadtteilbüro

Das Leinefelder Repariercafé geht auf eine Nachbarschaftsinitiative aus der Südstadt zurück, die sich im September 2022 gebildet hatte und vom Stadtteilbüro Leinefelde begleitet wurde. Inzwischen wird das Projekt durch freiwillige Reparaturhelfer aus der gesamten Region des Eichsfelds unterstützt. Die Ausrüstung für die Nähwerkstatt und ein Teil der Möbelspenden wurden durch die Stadt Leinefelde-Worbis beigesteuert. Die Wohnungsunternehmen WVL und LWG hatten mit Möbel- und Werkzeugspenden geholfen sowie notwendige Reparaturgeräte für die verschiedenen Werkstattbereiche angeschafft. Die notwendigen Arbeiten zur Vorbereitung der Räume wurden durch die Handwerker der Mehrwert GmbH der WVL durchgeführt.

Einige Besucher hatten bereits reparaturbedürftige Alltagsgegenstände mit im Gepäck. Besonders gefragt war die Werkstatt für Elektrokleingeräte, Handy und Computer. Hier wurden vor allen Wackelkontakte repariert und Anschlussschnüren getauscht. Auch einem
Standmixer wurde wieder zur vollen Leistungsfähigkeit verholfen oder der Aufsatz für einen
Pürierstab repariert. Andere Gäste freuten sich über einen wieder funktionierenden Föhn,

Staubsauger oder eine Haarschneidemaschine, der wieder Leben eingehaucht wurde. Ein Gast war mit einem Rollkoffer gekommen. Der ausfahrbare Handgriff des Koffers blockierte und ließ sich nicht mehr bewegen. Aber auch hier konnte Abhilfe geschaffen werden. Die anderen Reparaturbereiche wurden ebenfalls nachgefragt. Die Fahrradwerkstatt half den Gästen insbesondere, wenn es darum ging Bremsen und Gangschaltung richtig einzustellen.

Karla Dont half beim Nähen. Foto: Stadtteilbüro

Die Damen aus der Nähwerkstatt kürzten einem Gast die Hose und nähten aus den Stoffresten eine extra Hosentasche an. Viele der Besucher waren begeistert und freuten sich, wenn sie liebgewonnene Dinge endlich funktionsfähig wieder mit nach Hause nehmen konnten. Im Caféraum konnte vom selbstgebackenen Kuchen probiert werden, erzählt Markus Friedrich vom Stadtteilbüro.

Selbstgebackenen Kuchen und Kaffee gibt es auch im „Repariercafé“. Foto: Stadtteilbüro


Über die mitgebrachten Haushaltsgegenstände und ihre Defekte kam man schnell ins Gespräch
miteinander und es wurde sich rege ausgetauscht. Markus Friedrich vom Stadtteilbüro betont dass es sich um ein Gemeinschaftsprojekt handelt. Nur dank der großzügigen Unterstützung der Stadt und der Wohnungsunternehmen und dank der vielen ehrenamtlichen Helfer konnte man jetzt endlich mit dem Repariercafé beginnen.

In Zukunft wird das Repariercafé immer zum letzten Mittwoch im Monat geöffnet werden. Zur
Veranstaltung sind alle Interessierten eingeladen, ihre kaputten Alltagsgegenstände für die
Werkstattbereiche Nähwerkstatt, Fahrrad, Elektrokleingeräte, PC und Handy mitzubringen.
Gemeinsam mit den Reparaturhelfern können die Gäste nach dem Fehler suchen und einen
Reparaturversuch starten. Das Repariercafé ist dabei Hilfe zur Selbsthilfe und kein professioneller Dienstleister. Im Vordergrund steht die Idee der Nachbarschaftshilfe und die Idee gemeinsam etwas Gutes für die Umwelt und den eigenen Geldbeutel zu tun. Der nächste Termin ist am Mittwoch den 26. April.

In anderen Städten tragen Einrichtungen dieser Art den Namen Reparaturcafé, was auch der deutschen Sprache näher kommt. Allerdings ist dieser Name wohl geschützt und gehört einer Kette von solchen Einrichtungen. Deshalb habe man in Leinefelde den Namen Repariercafé gewählt, so Markus Friedrich.

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