Leinefelde. Das Leinefelder Lichterfest steht unmittelbar bevor. Im vergangenen Jahr war es am 18. November – genau an diesem Tag wurde in der Bahnhofstraße die Stadtbibliothek in ihrem neuen Domizil eröffnet. Grund genug, ein Jahr später Bilanz zu ziehen.

ÖTK-Fachamtsleiter Natalie Hünger und ihr Kollege René Weißbach hatten in die Bibliothek zum Pressegespräch eingeladen. Bibliotheksleiter Philipp Gunkel konnte mit interessanten Zahlen und Fakten aufwarten. Die Zahl der Leser ist um einiges angewachsen. Allein seit dem Umzug gab es 447 Neuanmeldungen, davon 259 Kinder und Jugendliche, 185 Erwachsene und drei Institutionen. Im Jahr 2022 waren es 147 Neuanmeldungen gesamt.

Bilder aus der einstigen Baumwollspinnerei und Zwirnerei findet man auch in der Bibliothek. Das freut besonders ehemalige Mitarbeiter des Großbetriebes. Foto: Ilka Kühn

Insgesamt kamen 8002 Besucher seit dem Umzug in die Bibliothek in der Bahnhofstraße. Im Jahr 2022 waren es am alten Standort 4421. Selbst 90 Prozent der Leserinnen und Leser aus der Südstadt sind der Einrichtung treu geblieben. Wenn man zurückblickt, gab es da schon so manche Zweifler, ob das alles gelingt. Natalie Hünger erinnerte an den anderthalbjährigen Umbau und daran, dass die Stadt ein Gebäude gesucht hatte, das auch Lagerkapazitäten hatte. Das ehemalige AWG-Gebäude erfüllte diese Ansprüche.

Genau vor einem Jahr konnte die Stadt Hunderte von Besuchern in der neuen Bibliothek begrüßen. Foto: Ilka Kühn

Die Zahlen heute sprechen für sich. Vor allem Kinder und Jugendliche, Schulen und Kindergärten greifen verstärkt auf das Angebot zurück. Das Team der Bibliothek wurde aufgestockt, die Öffnungszeiten sind angepasst worden. Das Einzugsgebiet geht inzwichen bis nach Arenshausen und in den Unstrut Hainich Kreis. Die Bibliothek ist unweit vom Bahnhof, so dass auch Schüler sie schnell erreichen können. Die Stadtbibliothek trifft mit ihren 58 000 Medien umfassenden Bestand auch den Geschmack von Kindern bis zum Renter. Das jüngste ist gerade mal zwei Jahre (in der Kinderbibliothek gibts auch dafür passende Bücher) und der älteste Leser ist 87 Jahre. Ältere leihen sich auch gern Hörbücher aus, wenn es mit dem Lesen nicht mehr so klappt.

Die Spielekonsolen sind ständig in Betrieb. Foto: Ilka Kühn

Vom Team der Bibliothek wird sehr darauf geachtet, auch immer aktuell zu sein. Auf der Leipziger Buchmesse erfährt man immer den Trend und von dort haben Philipp Gunkel und sein Team auch viele Ideen mitgerbacht. Diese werden in den kommenden Monaten sicher reifen. Jedes Jahr werden auch neue Medien angeschafft.

Im zurückliegenden Jahr sind in der Bibliothek 29 Veranstaltungen durchgeführt worden. Vor allem Schulklassen und Gruppen aus Kindergärten nutzen dieses Angebot. Leyla Kayaakay freut das natürlich ganz besonders, zeichnet sie doch für die Kinderbibliothek verantwortlich. Sie ist auch froh, dass die Bibliothek jetzt eine Ecke für die über 14jährigen mit der entsprechenden Literatur vorhalten kann.

Es sollen auch wieder Lesungen für Erwachsene angeboten werden. Vorstellen kann sich das Team auch, dass ältere Leserinnen und Leser einen Literaturkreis bilden und sich alle paar Wochen zum Literaturausstausch in der Sitzecke zusammenfinden. In einem Altersheim in Bickenriede hat die Stadtbibliothek mal eine Veranstaltung für die Senioren dort gemacht, sogar mit Literaturquiz. Das war sehr gut angenommen worden.

Demnächst kommt ein Leitsystem an die Regalseiten, damit sich die Leser noch besser orientieren können. Ansonsten steht das Infosystem digital zur Verfügung. Sehr gut angenommen werden von Schülern auch die PC-Arbeitsplätze. So mancher mach hier nachmittags seine Hausaufgaben.

Vielleicht haben Sie oder habt ihr morgen Abend, wenn das Lichterfest in der Bahnhofstraße stattfindet, auch mal Lust einen Blick in die Bibliothek zu werfen.

Ilka Kühn

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