Hauptausschuss gestern brachte neue Erkenntnisse

Kein MVZ, ehemaliges Stadt L bleibt vorerst Baustelle, Worbiser Krankenhaus wird keine Stadtverwaltung, Fragezeichen beim Kloster.

Der Hauptausschuss tagte gestern in Leinefelde in Anwesenheit interessierter Bürger. Foto: Ilka Kühn

Bürgermeister Christian Zwingmann brachte es auf den Punkt: die Stadt kann sich manches nicht leisten aus finanziellen Gründen.

Es war ein Hauptausschuss gestern Nachmittag der besonderen Art. Viele Beschlüsse wurden gefasst und in der Bürgerfragestunde gab es deutliche Hinweise und Antworten.

Immer mehr Bürger wollen wissen, wie es mit der Stadt weitergeht. Das war im Anschluss an die Hauptausschusssitzung spürbar. In ihrem öffentlichen Teil, wo die Beschlüsse gefasst werden, war die Hauptausschuss Sitzung innerhalb von einer Stunde zu Ende. Im unmittelbar im Anschluss hatten die Mitglieder des Hauptausschusses Gelegenheit, Fragen zu stellen beziehungsweise Anregungen vorzubringen. Da ging es um Themen wie dem neuen Standort vom Krankenhaus in Heiligenstadt. Die Stadt Leinefelde-Worbis wurde hier außen vorgelassen. es wurde von einigen darauf hingewiesen, dass der Kreistag doch hätte reagieren müssen. Doch die Standortfrage ist nicht Sache des Kreistages, die hat ganz allein die Geschäftsführung des Eichsfeldklinikums und der Aufsichtsrat beschlossen. Und im Aufsichtsrat sitzt nun mal kein Vertreter mehr von ehemaligen Kreis Worbis. Der Heiligenstädter Stadtrat hat die Fläche mit seinem ok zum Beschluss freigegeben für den Bau des neuen Klinikums. Am neuen Standort dürfte nun auch nichts mehr zu rütteln sein.

Doch was wird mit dem ehemaligen Krankenhaus in Worbis? Es hätte der Sitz der Stadtverwaltung von Leinefelde-Worbis werden können, doch zum notwendigen Umbau würde die Stadt keine Fördermittel vom Land bekommen, und ohne die können wir uns das nicht leisten, erklärte Bürgermeister Christian Zwingmann.

Ähnlich sieht es aus mit dem in Leinefeld geplanten MVZ. Hier hat sich der Investor zurückgezogen, da die einstige Poliklinik, das jetzige Ärztehaus, von seinem neuen Eigentümer umgebaut wird und die Ärzte dort wohl bleiben. Die jetzige Bibliothek und das angrenzende Gebäude, wo einst das blaue Wunder Einkaufsstätte der Leinefelder war, sollte als MVZ (medizinisches Versorgungszentrum) und anderes umgebaut werden.

Von den vielen Plänen bleibt nur noch im Moment, dass die Bibliothek in das ehemalige Objekt der AWG in die Bahnhofstraße umziehen soll. So wie es jetzt aussieht, wird sie dort wohl auch bleiben, denn das ehemalige Stadt L, wo eine der modernsten Bibliotheken entstehen und auch die Urania einziehen sollte, wird vor erst nicht gebaut. Die Fördermittel wurden zurückgegeben. Benjamin Richter, Bauamtsleiter, erklärte den Grund: am 31. 12 .2023 hätte alles fertig sein müssen. Jetzt werden hier ein Investor gesucht und auch neue Ideen, was mit diesen ganzen Komplex einmal werden soll. Auch ist die Zukunft des Klosters Worbis noch unklar, ebenso was mit dem Bahnhof in Worbis wird.

Wenigstens zum Thema Katholischer Schulcampus (Bergschule) läuft bislang alles, wie geplant, erklärte Benjamin Richter. Alle Gutachten sind erstellt und er rechnet damit, dass im Frühjahr 2023 Baurecht erteilt wird.

Eckart Lintzel kritisierte, dass scheinbar nichts mehr hinterfragt und alles nur noch hingenommen wird, zum Beispiels das Thema Krankenhaus, Zukunft des ehemaligen Worbiser Krankenhauses. Einst hätte man sich viele Gedanken gemacht, damit aus Leinefelde-Worbis ein starkes Mittelzentrum wird. Auch andere Bürger hatten einige Fragen und Hinweise: Warum man den Bürgern auf der Homepage keine Plattform einräumt, wo sie melden können, wenn beispielsweise irgendwo etwas kaputt ist? Wie soll sich die Stadt einmal entwickeln? Wie geht es in Bezug auf die Investoren mit der Landesgartenschau weiter? Was ist aus dem Plan Hotel am Stadion geworden u.a.

Benjamin Richter erwähnte noch, dass ein neues Stadtkonzept entwickelt werden soll.

Die im Hauptausschuss gefassten Beschlüsse (alle einstimmig) müssen noch im Stadtrat gefasst werden, der am 26. September tagt.

Ilka Kühn

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