Verbraucherzentrale Thüringen gibt Tipps zur Lagerung der Früchte 
Herbstzeit ist Apfelzeit. Egal ob selbst geerntet oder im Handel gekauft: Knackig-frisch sollen die Rotbäckchen möglichst lange schmecken. Die Verbraucherzentrale Thüringen verrät, was  Verbraucher mit der richtigen Lagerung dafür tun können. Das schmeckt und schont sogar das Klima. 

„Mit jedem Lebensmittel, das verdirbt, wird nicht nur das Essen selbst weggeworfen“, erläutert Marita Schmalz, Fachberaterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Thüringen. „Mit dem Lebensmittel wird auch sein ‚Rucksack‘ an klimaschädlichen Gasen entsorgt, der bei der  Produktion und Lagerung entstanden ist.“ 

Äpfel reifen nach der Ernte weiter und bilden das Reifegas Ethylen. Daher  werden Äpfel für den Handel nach der Ernte einer speziellen Lagerung  unterzogen, die ihren natürlichen Reifeprozess verlangsamt. Das erfolgt in  einer kontrollierten Atmosphäre bei 1 bis 4 °C, niedrigem Sauerstoff- und  hohem Kohlendioxidgehalt unter erheblichem Energieaufwand. Das  Reifegas Ethylen kann zusätzlich aus der Lagerluft gefiltert werden.  Dadurch bleiben die Äpfel monatelang frisch. Kommen Äpfel dann in den Verkauf und liegen in der normalen Luft, altern  und verderben sie schnell. 

ÄPFEL UND BIRNEN NICHT GEMEINSAM IN DIE OBSTSCHALE

„Um den Verderb hinauszuzögern, ist es wichtig, die Äpfel nach dem  Einkauf richtig zu lagern“, sagt die Fachberaterin. „Im Haushalt können  Äpfel im Gemüsefach des Kühlschranks oder in einem kühlen Raum  aufbewahrt werden. Alternativ kann man sie in verschließbare Folienbeutel  aus Polyethylen legen, die kleine Luftlöcher enthalten.“ Der Beutel  verhindert das Austrocknen der Äpfel und hält die nötige Luftfeuchtigkeit.  So verpackte Äpfel können trocken in einem kühlen, möglichst dunklen  Raum gelagert werden. 

Außerdem sollte man Äpfel nicht zusammen mit Ethylen-empfindlichen  Obst- und Gemüsesorten aufbewahren. So verderben etwa Birnen, Gurken  und Tomaten in ihrer Nähe schneller. 

„Äpfel, die man selbst im Garten erntet, sollte man vorsichtig lagenweise  in dafür vorgesehene Obstkisten stapeln“, rät Marita Schmalz. Diese  werden dann in einem dunklen Keller, einer frostsicheren Garage oder einem kühlen Dachboden untergebracht. Die Temperatur sollte nicht über  10°C ansteigen und am besten bei 2 bis 4 Grad Celsius liegen. 

Mit der Zeit verliert die Frucht an Feuchtigkeit und wird zunehmend mehlig.  Ist die Luftfeuchtigkeit in einem Lagerraum zu niedrig, geben die Äpfel ständig Feuchtigkeit an die Umgebungsluft ab. Sie trocknen aus und schrumpfen. Eine Folie über dem Apfelregal hält die Feuchtigkeit. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 90 bis 95 Prozent wäre ideal. Sie kann mit einem Hygrometer gemessen werden. Gezielte Belüftung sorgt dafür, dass  das Klima im Apfellager einigermaßen konstant gehalten wird. 

NICHT JEDE APFELSORTE TAUGT ZUR LAGERUNG 

Wichtig ist, dass nur unbeschädigte Früchte ausgewählt und während der  Lagerung regelmäßig auf Verderb kontrolliert werden. Ebenso ist auch die  Auswahl der Sorte entscheidend, denn nicht jede Sorte ist lagerfähig. „Am  besten eignen sich späte Sorten wie Ontario oder Boskop zum Einlagern“,  so Marita Schmalz. „Dagegen sind frühe Sorten wie Kornäpfel für den Sofortverbrauch bestimmt.“ 

Fragen zu vielen weiteren Themen aus dem Bereich Lebensmittel und Ernährung beantworten die Fachberaterinnen der Verbraucherzentrale jeden Dienstag von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr unter Telefon (0361) 55514-27 oder nach einer E-Mail an ernaehrung@vzth.de.

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