Der Verein für Eichsfeldische Heimatkunde (VEH) hatte am Samstag zu seiner jährlichen Konferenz nach Uder eingeladen. Der Udersche Bürgermeister, Gerhard Martin, freute sich sehr, mit seiner Gemeinde Gastgeber zu sein.

Vereinsvorsitzender Peter Anhalt übergab die erste Ausgabe des neuen Eichsfeld Journals an Landrat Dr. Werner Henning. Foto: Ilka Kühn

Die Überraschung im Saal war wohl für alle das neue Eichsfeld Journal, dass durch den VEH über den Verlag Cordier Heiligenstadt herausgegeben wird. Zweimal im Jahr wird es erscheinen zum Preis von 12,50 Euro pro Heft. Im vergangenen Jahr musste der Duderstädter Verlag Mecke sein seit 1952 erschienenes Eichsfelder Heimatheft einstellen. Der Verein Eichsfeldische Heimatkunde hatte nach einer Lösung gesucht und sie gefunden.

Anne Hey, die stellv. Vorsitzende des VEH und Leiterin des Stadtarchivs von Heiligenstadt, hatte die Moderation des Jahreskonferenz übernommen und konnte ein sehr interessantes Programm vorstellen. Nach den Ausführungen von Gerhard Martin zur Gemeinde folgte ein etwas anderer Vortrag über Uder einst und jetzt von Siegfried Arand, Geografie-Lehrer am Lingemann-Gymnasium in Heiligenstadt und als solcher bewandert in der Kartenkunde. So konnte man Uder einmal von einer anderen Seite auch sehen.

Sehr bemerkenswert war auch der nächste Vortrag. Mathias Degenhardt sprach zum Thema: „Kriegsgräber im Eichsfeld. Zwischen Gedenken und Vergessen“. Seine Erkenntnisse dürften auch so manchen Ortschronisten überrascht haben. Seit drei Jahren befassen er und Anne Hey sich intensiv mit dem Thema Kriegsgräber. Den Ortschronisten gab Mathias Degenhardt auch wertvolle Hinweise an die Hand, wie sie das Thema Kriegsgräber für sich nutzen sollten.

(Anm. d. Red. Das Eichsfeld Journal wie auch den Vortrag von Mathias Degenhardt stellen wir gesondert vor.)

Zur Konferenz bot sich die Möglichkeit, Eichsfeldliteratur zu kaufen oder auch zu tauschen. Foto: Ilka Kühn

Landrat Dr. Werner Henning machte in seinen Ausführungen zum neuen Eichsfeld Journal deutlich, dass er es unterstütze, so es geht, er aber lange nicht mehr so im Finanziellen agieren kann wie vor Jahren. Im Kreishaushalt werden aus dem Ressort Heimatpflege, dessen Vorsitzender Peter Anhalt ist, 4000 Euro zur Verfügung gestellt. Der Landrat nutzte die Gelegenheit, zu Finanzen und zur Kreisumlage etwas zu sagen und zu einem Thema, dass ihn derzeit sehr bedrückt, die Flüchtlinge. 1700 seien im Eichsfeld untergebracht worden. Er sei allen sehr dankbar, die es ermöglicht haben.

Anne Hey appellierte in ihrer Moderation an die Ortschronisten, alles aufzuschreiben, um es so der Nachwelt zu erhalten. Sie sagte auch, dass leider nicht alles in Archiven ankommt, was in vielen Jahren zusammengetragen wurde.

Es gab in der Frühstückspause genügend Zeit, sich untereinander auszutauschen. Uder hatte sich als sehr guter Gastgeber erwiesen und die Ortschronisten bewirtet. Im Anschluss an die Konferenz wurde noch zu einem Ortsrundgang eingeladen.

Ilka Kühn