Mit dem Wasser sprudelt wieder auch ein Stück weit Stadtgeschichte durch Duderstadt Die Wasser -Saison ist eröffnet: Nachdem bereits Ende März der Lauf der Brehme in der Duderstädter Marktstraße aufgedreht wurde, haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baubetriebhofes der Stadt Duderstadt vor ein paar Tagen den Wasserlauf des Obertorteiches , die Fontäne des Westertorteiches und das Wasserspiel des Pferdebrunnens wie der angestellt .
Als letzte Maßnahme sind mit dem Schützen- und dem Vereinigungsbrunnen heute nun auch die letzten bislang trocken gebliebenen Brunnen auf der Marktstraße zum Sprudeln gebracht worden. Doch nicht nur das Wasser sprudelt seit der Schleusenöffnung wieder durch Duderstadt, sondern auch ein großes Stück Lokalgeschichte.
So war an dem Standort des heutigen Pferdebrunnens an der St. Servatius -Kirche seit dem 15. Jahrhundert der sogenannte Pferdemarkt beheimatet . Bauern, Pferdezüchter und Ackerbürger verkauften dort ihre Arbeitstiere. Zur Erinnerung daran wurde im Jahre 1969 an dieser Stelle der von Herbert Blaschke gestaltete Pferdebrunnen errichtet. Im Rahmen des Innenstadtumbaus im Jahre 1994 wurde auch der Brunnen durch eine Spende von Duderstadts Ehrenbürger Max Näder grundlegend saniert und erweitert.
Eine starke Reminiszenz an Duderstadts Geschichte weist auch der Schützenbrunnen zwischen
Mariensäule und St. Cyriakus -Kirche aus. Dieser entstand im Jahre 1997 durch den Bildhauer Rudi Pabel aus Anlass der „750 Jahre Braunschweigische Stadtrechte in Duderstadt“ und verkörpert die historische Verbundenheit der Schützengesellschaft mit der Stadt. Er trägt die Inschrift: „Stadt und Schützen fest verbunden – ein ewig starkes Band“.
Die ebenfalls auf der Marktstraße im Zusammenspiel mit der Brehme angesiedelten Grenzpfahl – und Vereinigungsbrunnen erinnern an die jüngere deutsch- deutsche Geschichte. Beide Brunnen
wurden von Karl -Henning Seemann gestaltet. Der 1994 im Rahmen der Landesgartenschau erbaute Vereinigungsbrunnen, der eigentlich viel mehr eine Skulptur in der Brehme ist, thematisiert dabei die schwierige Situation einer (Wieder-)Vereinigung von Ost – und Westdeutschland. Symbolisch sind zwei sich aufeinander zu bewegende Figur en zu sehen, die von einem unsichtbaren Widerstand an einer Berührung gehindert werden. Der Grenzpfahlbrunnen, der 1996 entstanden ist, stellt ein Abbild einer Grenzmarkierung dar – das
Symbol der Ost -West -Teilung . Nur unweit von der alten Staatsgrenze entfernt, war Duderstadt bis zum Jahre 1989/1990 Grenzstadt der innerdeutschen Grenze.
Text und Foto: Stadtverwaltung Duderstadt