Bürgermeister Marko Grosa zog Bilanz. Foto: Ilka Kühn

Die Stadtratssitzung gestern Abend in Leinefelde war die letzte vor der bevorstehenden Kommunalwahl mit der Wahl des Bürgermeisters. Da war es natürlich logisch, dass der amtierende Bürgermeister Marko Grosa Bilanz darüber zog, was sich in den vergangenen sechs Jahren in der Stadt Leinefelde-Worbis alles getan hat. Dazu gab es von der Stadt eine Print-Sonderausgabe mit dem Titel: Leinefelde blüht auf. Die anderen Ortsteile/Stadtteile wurden in einer digitalen Präsentation gezeigt.

Gleich zu Beginn der Stadtratsitzung wurde vom Stadtratvorsitzenden, Thomas Müller, darauf hingewiesen, dass Bürger (die vorhandenen Plätze waren alle belegt), nur Fragen zum Thema stellen konnten in der Bürgerfragestunden, nicht aber zum Thema Wahl.

Bürgermeister Marko Grosa gab zu Beginn seiner Rede nochmal ein Rundumblick über die Aktivitäten in den vergangenen Wochen einschließlich Schornsteinsprengung, Grundsteinlegung LGS, Garagenneubau und -abriss u.a. Das Worbiser Krankenhaus war ebenso Thema wie der Umbau und die Zukunft des einstigen Klosters. Für Letzteres hat sich bereits ein ernsthaft zu nehmender Interessent gemeldet: Die Lebenshilfe Leinefelde-Worbis. Deren Projektbeauftragte Christina Riethmüller-Walter stellte in einem kurzen Vortrag allen vor, wie das Kloster genutzt werden kann. Die Stadt würde Eigentümer bleiben und das Kloster mit einem Erbbaurechtsvertrag an die Lebenshilfe geben, erklärte der Bürgermeister. Die Geschäftsführerin der Lebenshilfe, Rosi Burgdorf, stand ebenfalls für Fragen bereit.

Pandemiebedingt fanden die Stadtratssitzungen in der Obereichsfeldhalle statt. Foto: Ilka Kühn

Aber es gab noch weitere Infos bevor Beschlüsse gefasst wurden. So suche das Schulamt weitere Büroräume in Worbis. Die Stadt befürchtet, wenn sie das Amt nicht fündig wird, könnte es auch der Stadt wegziehen. Dem ist aber nicht so, erklärte Schulamtsleiter Bernd Uwe Althaus den eichsfeldnachrichten.de. Der Standort Worbis soll nicht gewechselt werden. Die Stadt würde ja gern Räume im Krankenhaus vermieten, aber eine Entscheidung ist ja noch nicht gefallen, ob die Stadt es bekommen kann. Man rechne jetzt im Sommer damit, so der Bürgermeister.

In einer Powerpoint zog dann Marko Grosa Bilanz über seine vergangene Wahlperiode und die Ergebnisse, die in die Stadtentwicklung eingeflossen sind, von der Umstrukturierung der Stadtverwaltung, der eigenen Stadtzeitung, Schaffung von Bauplätzen für Eigenheime, der Entwicklung von Burg Scharfenstein zum Whisky-Zentrum, wichtigen Baumaßnahmen, den ersten Plänen für die Landesgartenschau, Abriss und Neugestaltung des Milchhofes, Umgestaltung von Stadt L in Leinefelde und und und. Und vieles stünde ja noch bevor, wie beispielsweise der geplante Katholische Schulcampus in Leinefelde, Erweiterung der Gewerbegebiete, um nur einige zu nennen.

Im hinteren Bereich hatten interessierte Bürger Platz genommen. Foto: Ilka Kühn

In seiner Rede äußerte sich Marko Grosa zuvor auch zu Wahlprogrammen seiner Gegenkandidaten und sagte, dass sie gar nicht wüssten, was in solch einem Amt alles auf sie zukomme und erklärte mit einer großen Übersicht über Unternehmen und Einrichtungen, wo ein Bürgermeister von Amtswegen schon dabei ist. Er sprach aber auch von Rücktrittsforderungen ihm gegenüber, die ihn in den vergangenen Wochen erreicht hätten.

Glückwünsche gab es zu Beginn der Stadtratssitzung auch: Clemens Nickels konnte seinen 80. Geburtstag feiern und erhielt vom Bürgermeister natürlich auch Blumen und Präsent. Einst saß er für die SPD im Stadtrat, jetzt gehört er zur Fraktion Die Linke. Bei der SPD war er nur noch allein, da sein Mitstreiter Klaus Schulze im Altenheim lebt und nicht mehr an Sitzungen teilnehmen kann. Sein Mandat möchte er aber behalten und so konnte niemand anders in die SPD-Fraktion gewählt werden. Jetzt gibt es also keine SPD-Fraktion mehr im Leinefelde-Worbiser Stadtrat. Die Entscheidung von Clemens Nickel konnten die meisten verstehen, wie sich einige äußerten. In den Ausschüssen ergibt sich durch den Wechsel eine neue Zusammensetzung, die gestern von den Stadträten auch einstimmig beschlossen wurde.

Nach vier Stunden öffentlicher Sitzung ging es mit der nichtöffentlichen weiter. Zu den gefassten Beschlüssen im öffentlichen Teil werde ich noch berichten.
Ilka Kühn

eichsfeldnachrichten.de nutzt die Deutsche Sprache so, wie es sein sollte. Wenn von Stadträten die Rede ist, sind alle gemeint – männlich und weiblich.

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