In Thüringen werden aktuell Lehrkräfte aller Schularten in Fragen des Klimawandels und seiner Behandlung im Unterricht fortgebildet. Am 12. November 2024 ist dazu die Modulreihe „Gutes Klima im Klassenzimmer – Klimaschutz und Klimawandel verstehen und neu denken“ gestartet.

Ein Angebot des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) und des Thüringer Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport mit einem Online-Vortrag der renommierten Wissenschaftlern Cecilia Scorza-Lesch und Harald Lesch (LMU München). Es wird im laufenden Schuljahr fortgesetzt. Rund 160 Thüringer Lehrkräfte nahmen an der Auftaktveranstaltung teil. Bildungsminister Helmut Holter und ThILLM-Direktor Andreas Jantowski eröffneten die Fortbildungsreihe mit Grußworten.

Im Zentrum des ersten Moduls stand der Klimawandel mit seinen Ursachen und prognostizierten Auswirkungen sowie erste praktische Ansätze zur Behandlung des Themas im Unterricht.

Harald Lesch betonte: „Das Thema Klimawandel ist ein unglaublich starkes Thema in der Produktion von Desinformation und Fake-News. Ich will das aber ganz klar sagen: Beim Klimawandel geht es nicht um Meinungen, es geht um Messungen.“

Rückmeldungen aus dem Publikum bezeugten großes Interesse am Thema unter Thüringer Lehrerinnen und Lehrern. Gleichzeitig wird das aktuelle politische Umfeld zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Bewältigung seiner Folgen skeptisch betrachtet bzw. werden eingeleitete Maßnahmen als halbherzig wahrgenommen. Lehrkräfte treibt um, wie sie der jungen Generation, die angesichts des Klimawandels starke Befürchtungen und Zukunftsängste hegt, Hoffnung vermitteln können, damit es nicht zu Resignation kommt – einzelne Lehrkräfte berichteten im Rahmen der ersten Veranstaltung davon.

Cecilia Scorza-Lesch machte den Beteiligten neben allen Warnungen auch Mut: „Wir wissen, dass der Klimawandel die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist und damit entscheidender Gegenstand im Bildungsprozess. Bildung kommt zur notwendigen gesellschaftlichen Transformation eine Schlüsselrolle zu. Man kann dem Klimawandel aktiv begegnen. Schülerinnen und Schüler müssen die Ursachen und Folgen des Klimawandels verstehen. Nur so können sie zur Bewältigung der Klimakrise beitragen und Selbstwirksamkeit erfahren.“

Die Reihe wird am 11. Dezember 2024 fortgesetzt. Insgesamt richtet sich „Gutes Klima im Klassenzimmer“ an Thüringer Lehrkräfte aller Schularten und bietet eine fundierte Grundlage zur Behandlung aktueller Fragestellungen rund um Klimawandel- und Klimaschutz im Unterricht. In zwei Online-Veranstaltungen im Jahr 2024 werden die Hintergründe des Klimawandels und der Umgang mit Klimaleugnerinnen und Klimaleugnern sowie Klimaskepsis thematisiert. Die ersten beiden Online-Veranstaltungen werden von Frau Dr. Cecilia Scorza-Lesch und Herrn Prof. Dr. Harald Lesch durchgeführt. Die beiden sind für ihr tiefgreifendes Engagement im Bereich Klimaschutz und Bildung für nachhaltige Entwicklung bekannt und bieten den Teilnehmenden umfassende Einblicke in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs. An der LMU München wird nicht nur zum Klimawandel selbst geforscht. Dort wurden auch Methoden erarbeitet, das Thema fächerübergreifend im Unterricht zu vermitteln.

Schon im Rahmen der ersten Veranstaltung am 12. November 2024 kamen Rückfragen, wie man das Thema beispielsweise in den Fächern Geschichte oder Ethik aufgreifen kann. Dieser fachspezifischen Umsetzung wird in 2025 mit sechs Veranstaltungsangeboten Rechnung getragen werden. Am Ende der Veranstaltungsreihe ist erneut eine Online-Abschlussveranstaltung geplant. Ziel der Reihe ist es, möglichst viele Lehrerinnen und Lehrer zu befähigen, auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse Unterrichtseinheiten zu gestalten, die Schülerinnen und Schüler befähigen, die Folgen des Klimawandels zu erkennen und ihnen argumentativ und praktisch zu begegnen.

Modul 2: Umgang mit Fake News und Klimaleugnern

  1. Dezember 2024 | 15:00 Uhr | online | ThILLM-Veranstaltungs-Nr. 254801202

Workshop mit Dr. Scorza-Lesch und Prof. Dr. Harald Lesch
Fake News und Klimalügen sind im Internet weit verbreitet. Heutzutage wird leider mehr Wert auf Meinungen als auf Fakten gelegt. In dieser online-Fortbildung werden wir uns darauf konzentrieren, wie wir mit Fake-News und Klimaleugner umgehen und wie wir das Vertrauen der Gesellschaft in die Wissenschaft wiederherstellen könnten.