23 Mädchen und Jungen sind die „Neuen“ an der Montessori-Schule in Beuren. Foto: Ilka Kühn

An den Grundschulstandorten im Eichsfeld war gestern feierliche Einschulung. Die Montessori-Ganztagsgrundschule Beuren hatte zu dieser Feier in den Eichsfelder Hof nach Leinefelde eingeladen.

Die Bühne hatte das Team der Schule zum Anlass liebevoll gestaltet. Die Schulanfänger nahmen in den ersten Reihen Platz, dahinter die Eltern und Familienangehörigen. Ein großer Tag für alle. Veronika Schubert, die Leiterin der Montessori-Schule, richtete ihren Vortrag vor allem an die Kinder. Aber die Erwachsenen konnten davon viel für sich mitnehmen. Statt einer Rede, packte die Schulleiterin mit den Kindern eine Zuckertüte und im Anschluss mit den Eltern den Inhalt symbolisch wieder aus. Jedes Stück, das in die Tüte kam, hatte seine besondere Bewandtnis, beim Einpacken für die Mädchen und Jungen, beim Auspacken für die Eltern. Eltern sollten nicht vergessen, dass sie die besten Freunde der Kinder sind, ihnen helfen, die Welt bunt zu gestalten. Und es sei ganz wichtig, den Kindern vorzulesen, möglichst jeden Tag!

Alle im Saal erfuhren in Kurzform von der Besonderheit dieser Schuleinrichtung, die nach der Pädagogik von Maria Montessori den Schülern Wissen lehrt. So gehe es darum, das Kind in seiner Persönlichkeit zu fördern. Veronika Schubert machte den Unterschied zu anderen Schulen auch an einem Beispiel deutlich. Wenn eine Gruppe zwei Stunden lang das gleiche lernt, so werden trotzdem nicht alle das gleiche Wissen nach den zwei Stunden haben.

Die Waldgruppe der Montessori-Schule zeigte in einem kleinen Theaterstück auf, wie man Worte bildet, sich mit Sätzen verbünden kann und was das Wichtigste ist: Frieden. Um Frieden ging es auch im Abschlusslied von Berenike, einer ehemaligen Schülerin der Montessori-Schule, die jetzt in der 6. Klasse im Dingelstädter Gymnasium ist. Ihrer wunderbaren Stimme lauschten alle im Saal und belohnten die Schülerin mit großem Beifall. Die Technik bediente ebenfalls ein ehemaliger Schüler, Johannes. Eine neue Lehrerin hatte sich bei der Einschulung mit einem Klarinettensolo musikalisch eingebracht.

Doch bevor die Feierstunde zu Ende war, gab es natürlich den Höhepunkt für die Kinder: die Zuckertüten. Die waren von einem Bühnenelement bis dahin versteckt. Stolz verkündete Veronika Schubert, dass Eltern diesen besonderen Zuckertütenbaum angefertigt hatten. Die Tüten selbst fielen in Form, Farbe und Größe recht unterschiedlich aus und manche waren fast schon kleine Kunstwerke. Mit ihren Zuckertüten kamen die Mädchen und Jungen noch einmal auf die Bühne zu einem Erinnerungsfoto an ihre Einschulungsfeier. Auch die Eltern konnten vorher ihre Kinder mit den Pädagogen fotografieren. In der Feierstunde wurde natürlich auch das Pädagogenteam der Montessori-Schule vorgestellt.

Die Montessori-Schule hatte einst mit sieben Schülerinnen und Schülern in Beuren, in dem ehemaligen Schulhaus begonnen. Heute sind es 86 Mädchen und Jungen, die sich nach der Montessori-Pädagogik Wissen aneignen.

Ilka Kühn

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