Martin Tomasch (li.) im Gespräch mit Peter Herz vom Malergeschäft Helbing in Struth. Foto: Ilka Kühn

Die letzten Arbeiten sind im Gange an der ehemaligen Grundschule in Worbis. Seit August vergangenen Jahres ist dort bereits ein Teil des Nordthüringer Schulamtes untergebracht. Die Wohnungsgesellschaft Gewog hatte das Gebäude 2017 von der Stadt erworben. Als die Gewog dann den Vertrag mit dem künftigen Mieter, dem Thüringer Bildungsministerium, unter Dach und Fach wusste, begannen im März 2023 die Arbeiten.

Es war viel Arbeit, erzählt Martin Tomasch, Geschäftsführer der Gewog bei unserem Termin vor Ort. Im Jahr 2002 war das Gebäude für die Grundschule bereits saniert worden. Doch jetzt war die Situation eine ganz andere, die ehemaligen Klassenzimmer mussten als Büroräume umgebaut werden, das gesamte Treppengeländer im Haus war auf Grundschüler ausgerichtet, ebenso die Toiletten.

So präsentiert sich das Gebäude heute. Treppe und Vorbereich gehören der Stadt. Hier soll sich demnächst noch etwas tun. Foto: Ilka Kühn

Die Arbeit der verschiedenen Handwerksbetriebe im Inneren des Hauses blieb von den Vorübergehenden fast unbemerkt. Ihnen fielen nur die Arbeiten an der Fassade auf. Das Haus war ursprünglich durch sein Fachwerk aufgefallen. Worbis gehört zur Deutschen Fachwerkstraße, deshalb ist es dort immer ein Thema. Als das Gerüst gefallen war, war vom Fachwerk nichts mehr zu sehen. Auch der Worbiser Ortsrat zeigte sich darüber sehr verwundert.

Beim Vor-Ort-Termin erklärt Martin Tomasch, wieso vom Fachwerk Abstand genommen werden musste: „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Es ist die Diskrepanz zwischen alt und dem was man erhalten muss.” Thema 1 sei Energie und somit dämmende Maßnahmen, dazu mussten Raffstorerollos angebracht werden, eine Vorgabe des Schulamtes. Das Gebäude hatte nur die Fachwerkfassade. Es gab zwei Möglichkeiten: Innen oder außen dämmen. Innen kam nicht in Frage, so Martin Tomasch. Optisch soll im oberen Bereich, wo einst ein kleines Fenster war, noch etwas gestaltet werden.

Im Hofbereich ist die Fassade geblieben, dort sollen noch Verschönerungsarbeiten gemacht werden. Im Gebäude selbst wird noch der Fahrstuhl angebracht. Fast das gesamte Haus ist barrierefrei zu erreichen, von etwa 30 Büroräumen lediglich fünf nicht. Das Schulamt hat jetzt auch einen größeren Konferenzraum. Alle Räume wurden mit den notwendigen Anschlüssen für Technik und PC versehen.

Ende Februar soll alles fertig sein, dann kommt auch Thüringens Bildungsminister Holter und will sich überzeugen. Das Malergeschäft Helbing aus Struth und Dekotex Mühlhausen führen derzeit ihre abschließenden Arbeiten im Gebäude durch.

Die einstige Grundschule mit Fachwerk im oberen Bereich. Foto: Ilka Kühn

Ursprünglich plante die Gewog, aus diesem Gebäude ein Wohnhaus zu gestalten. Allerdings hätte dies zur Folge gehabt, dass einige Wohnungen keine Fenster gehabt hätten. Das Verwaltungsgebäude wurde buchstäblich und auch im übertragenen Sinne umstrukturiert. Jetzt erfüllt es alle Anforderungen an den neuesten Standard, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nordthüringer Schulamtes ein modernisiertes Gebäude nutzen können. Der Geschäftsstraße in Worbis tut es sicher gut, dass hier wieder Bewegung ist.

Ilka Kühn

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