Peter Zimmermann, Mitglied im FDP-Kreisvorstand, schreibt:

Seit einigen Jahren sorgt das Thema Wolf immer wieder für Aufsehen und führt teils zu heftigen
Diskussionen. Die Verbreitung des Wolfes führt zu immer mehr Konflikten, besonders im
ländlichen Raum. Hubertus Stitz, Stellv. Kreisvorsitzender und Jäger, teilt mit, dass in mehreren Bundesländern das Jagdgesetz angepasst und damit Rechtssicherheit für die Entnahme von Problemwölfen und Hybriden hergestellt wurde. So eine Regelung fehlt noch in Thüringen.


Nutz- sowie Weidetierhalter geraten vielerorts durch die steigende Wolfsdichte immer mehr
unter Druck. In den letzten 15 Jahren haben die Übergriffe auf Nutztiere deutschlandweit stark
zugenommen. Von 30 Fällen im Jahr 2007 stieg die Zahl im Jahr 2019 auf 887 Fälle. Bei den
30 Fällen in 2007 wurden 100 Nutztiere verletzt oder getötet, im Jahr 2019 waren schon 2894
Nutztiere betroffen.


Neben den bekannten Herdenschutzmaßnahmen und Ausgleichszahlungen für Nutztierhalter
spielt das Thema Entnahme des Wolfs eine immer größere Rolle. Es ist auch widersinnig, dass
Nutz- und Weidetiere vom Wolf gerissen und getötet werden und das Land dann nachträglich
den Tierhaltern Ausgleichszahlungen gewährt. Es muss im Vorfeld eine Wolfsregulierung stattfinden, damit weniger bis keine Nutztierschäden entstehen. Bei der heutigen Zivilisationsdichte sowie der Industrie- und Landwirtschaftsintensität gibt es für Großraubtiere zu wenig ungestörte Natur.

Den Jägern muss eine klare Rechtsgrundlage geschaffen werden, damit diese keine rechtlichen Bedenken haben und dem Wohl von Tier und Mensch nachgehen können, so Martin Miethlau, Kreisvorsitzender. Der geringe Lebensraum des Wolfes führt auch zwangsläufig zu Vermischungen zwischen Hunden und Wölfen, so dass sogenannte Hybride entstehen, die ja bekannter weise geschossen werden, damit sie sich nicht weiter verbreiten können.

Es gilt wie bei jeder anderen Wildart den Bestand durch Jagd zu regulieren und dem jeweiligen
Lebensraum anzupassen. Hierfür sind Jäger prädestiniert. Neben ihrer Ausbildung verfügen sie
über die notwendige Ortskenntnis. Beste Beispiele der Wolfsregulierung in Europa zeigen
Schweden und die baltischen Länder. Eine Wolfsdichte sollte klar definiert gesteuert werden,
um auch langfristig die Akzeptanz in der Gesellschaft zu erhalten, meint Hubertus Stitz.

In 2021 gab es in Deutschland 2000 Wölfe in einem Lebensraum von 47000 Quadratkilometern.
Dabei hat das Land Brandenburg mit ca. 900 Wölfen die höchste Wolfsdichte. Die ständig
steigende Anzahl an Wölfen erfordert eine rechtssichere Regelung zur sicheren Begrenzung
der Wolfspopulation.

Die Eichsfelder Liberalen fordern die Landesregierung auf, in Thüringen ein ordentliches
Jagdrecht für den Wolf einzuführen, das sowohl Schutzrecht als auch Rechtsgrundlage zur
Bewältigung für Konflikte darstellt.

Peter Zimmermann

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