Pro Kopf und Jahr werden in Deutschland rund 60 kg Fleisch und Wurst gegessen. Besonders billige und grausame Massentierhaltung hat diesen hohen Verbrauch gefördert. Diesen Preis müssen zum einen die Tiere mit schrecklichem Leid bezahlen, zum anderen sind auch die Menschen gesundheitlichen Schäden durch zu hohen Fleischkonsum ausgesetzt, schreiben Eva-Maria Schneider und Karin Ziegler vom Heiligenstädter Tierheim.


Zivilisationskrankheiten wie Gicht, erhöhte Blutfette, Übergewicht und Herzerkrankungen können die Folge sein. Auch die vermehrte Gabe von Antibiotika in der Massentierhaltung kann zu Resistenzen der Menschen gegenüber Antibiotika führen. Besonders im Frühjahr denken viele Menschen über eine Ernährungsumstellung nach. Eine Frühjahrskur ist eine gute Idee, noch besser ist eine dauerhafte Umstellung der bisherigen Essgewohnheiten.

Ein weitestgehender Verzicht auf Fleisch, vor allem Billigfleisch aus Massentierhaltung, trägt sowohl zum Tierschutz wie auch zur Verbesserung des eigenen Wohlbefindens bei. Viel Obst und Gemüse sowie andere vegetarische bzw. vegane Alternativen sind
inzwischen in jedem Supermarkt und auch bei den Discountern erhältlich.

Der deutsche Tierschutzbund stellt auf seiner Homepage www.deutscher-tierschutzbund.de die kostenlose Broschüre ‚Tierschutz genießen‘ mit vielen Anregungen und Rezepten zur Verfügung.

Ein spezielles Genussmittel möchten wir an dieser Stelle herausgreifen : vielleicht ist Ihnen beim Einkauf von Wein auf dem Etikett die Bezeichnung ‚veganer Wein‘ aufgefallen und auch Sie haben sich gefragt, was dies zu bedeuten hat. Ist denn Wein, der aus Trauben gewonnen wird, nicht prinzipiell vegan?

Die Antwort mag Sie überraschen: bei der Herstellung von Wein werden tierische Klärmittel verwendet , um Weine zu filtern und von Trübstoffen zu befreien. Dazu
werden u.a. Gelatine aus Schweineschwarten oder Knochen, Knorpel und Sehnen vom Rind sowie getrocknete Schwimmblasen von Stören und Welsen. Letztere werden besonders bei Rotweinen auch zur Geschmackskorrektur verwendet.

Tierische Hilfsmittel sind als technische Hilfsmittel eingestuft und werden nach der Produktion wieder entfernt. Somit sind sie nicht deklarationspflichtig und erscheinen nicht auf den Weinetiketten. Vegane Weine verzichten auf diese Art der Hilfsmittel und verwenden stattdessen vegane Alternativen. Bio-Weine sind nicht gleichzusetzen mit veganen Weinen, da auch beim Bioanbau durchaus tierische Hilfsmittel verwendet werden dürfen.

Eva-Maria Schneider und Karin Ziegler vom Heiligenstädter Tierheim.

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