Arbeitseinsatz zum Bäume holen beendet. Foto: Hermann-Josef Montag
Külllstedt. Im Eichsfeld werden in den Kirchen, Häusern und Wohnungen bald wieder die Weihnachtskrippen aufgebaut. Sie erzählen in vielfältigen Formen die Weihnachtsgeschichte um die Geburt Jesu Christi. In Küllstedt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren….

Einzigartig ist die Hauskrippenausstellung immer in Küllstedt gewesen, die in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie leider ausfallen muss, hat der Kirchortrat entschieden.. So werden die rund 200 Hauskrippen dann bei den jeweiligen Eigentümer zu Hause aufgestellt. Aber auf ihre, den ganzen Chorraum ausfüllende Weihnachtskrippe, müssen die Küllstedter nicht verzichten.

Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt

Lukas 2,12) 

Hermann-Josef Montag und Ulli Bäume sind schon seit Tagen und Wochen  wieder fleißig am Organisieren. Sie sind seit Jahren diejenigen, die für die Weihnachtskrippe sozusagen den Hut aufhaben. Und bevor das Wetter umschlug und die Küllstedter Höhenlage sich mit einem Winterkleid bedeckte, machten sich Männer aus dem Ort auf den Weg, um die “Dekoration” aus dem Wald zu holen. 

Mit Unterstützung von der örtlichen Feuerwehr und dem Kirmesburschenverein ging es Richtung Büttstedt, wo sie von einem Privatmann die Bäume holen können. Zu DDR-Zeit waren sie beim Förster. Aber nach der Wende wurde aufgeforstet, auch von privat. Wir brauchen nicht die Edeltanne, so Hermann-Josef Montag. Jetzt werden die letzten Vorbereitungen getroffen, um dann traditionell den Chorraum herzurichten für die Krippe. Zehn Leute sind dann zwei Tage mit dem Aufbau der Küllstedter Krippe beschäftigt. Dann wird in der Kirche alles wieder blitzblank gemacht und ab nächsten Sonntag können die Kirchenbesucher wieder die Krippe bestaunen.

Geparkte Bäume bis zum Aufbau. Foto: Hermann-Josef Montag

1939 wurde die Krippe um den Altar in Küllstedt erstmals aufgebaut. Es sind geschnitzte Figuren aus dem Oberammergau, die hier zu sehen sind, über 50 an der Zahl. Von überall kommen die Menschen, um sie sich anzuschauen. Nach der Wende hatte der damalige Pfarrer Richard Hentrich noch andere Kirchen mit ins Boot genommen und den Südeichsfelder Krippenweg ins Leben gerufen. Wie es damit in diesem Corona-Winter wird, ist noch unklar.

Eins steht aber schon fest: die Küllstedter Weihnachtskrippe wird auf jeden Fall bis zu Maria Lichtmess am 2. Februar 2022 zu sehen sein.

Ilka Kühn

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