Da fragt man sich schon, wie das kommt, wenn wir im Landkreis Eichsfeld einen Inzidenzwert derzeit von 155 haben und der Landkreis Göttingen von nur 32. Ich habe einmal im Landkreis Göttingen nachgefragt und folgende Antwort von Ulrich Lottmann aus der Stabsstelle des Landrates erhalten:

„Eine Empfehlung kann ich nicht geben. Erstens sind Inzidenzwerte Momentaufnahmen; die Infektionslage kann sich schnell ändern, das war in der Pandemie vielfach zu erleben. Zweitens beeinflussen viele Faktoren und Wechselwirkungen das Infektionsgeschehen, die sich teils einer Steuerung durch Landkreise entziehen.“

Lassen Sie mich stattdessen die wesentlichen Maßnahmen des Landkreises Göttingen nennen: konsequente Kontaktnachverfolgung durch das Gesundheitsamt; offensive Teststrategie mit Reihentests durch Landkreis-Teams; enge Abstimmung mit den Gemeinden im Krisenstab und bei gezielten Maßnahmen; bei Bedarf beherztes Handeln des Krisenstabs, bspw. bei Zuspitzungen der Lage in den Alten- und Pflegeheimen mit Austausch von Personal u. a. Hinzu kommen ein beständiger Kontakt mit anderen Behörden und den Partnern in den Hilfsorganisationen.

Vergleichsweise niedrige Inzidenzwerte bestätigen uns auf diesem Weg. Einen absoluten Schutz vor einem Anstieg des Infektionsgeschehens bieten die Maßnahmen aber nicht, das ist uns bewusst. Deshalb stellen auch wir uns auf jede Lageänderung neu ein.“

Soweit die Antwort aus dem Göttinger Landratsamt. Aber was die Göttinger machen, machen die Eichsfelder auch. Deshalb bleibt immer noch die Frage: wie kommt es, dass die Zahlen (auch im Vergleich mit anderen Regionen – wie beispielsweise Nordhausen mit einem Inzidenzwert von 57 am 9. März und Greiz mit 260 – das jeweils niedrigste und höchste Ergebnis in Thüringen) so unterschiedlich sind? Diese Frage wird wohl niemand beantworten.

Ilka Kühn

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