Inbetriebnahme des neuen Hochbehälters in der vergangenen Woche. Foto: EW

Kalteneber. Nur etwas über ein Jahr hat es gebraucht, um in Kalteneber einen neuen Hochbehälter mit 1.000 Kubikmeter Fassungsvermögen zu errichten. Seit Juli 2021 liefen die Arbeiten auf Hochtouren. Die feierliche Einweihung fand nun im Beisein von Mario Suckert, Präsident des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz, und zahlreichen weiteren Gästen statt.

Die Eichsfeldwerke-Tochter EW Wasser hat die Großinvestition von 1,5 Millionen Euro für den Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld (WAZ) umgesetzt. Gefördert wurde dieses Projekt mit 729.500 Euro vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

August 2021: Betonierung Sauberkeitsschicht des Hochbehälters. Foto: EW

Der Neubau dient nicht nur der Stärkung der Gruppenwasserversorgung durch Erhöhung der Redundanz, sondern auch der Kompensation bei Ausfall einzelner Gewinnungsanlagen. Darüber hinaus wird durch das gesteigerte Speichervolumen die Reaktionszeit zur Schaffung temporärer Versorgungslösungen erhöht. Knapp 5.000 Menschen profitieren davon. Neben den Heiligenstädter Ortsteilen Kalteneber, Flinsberg und Bernterode werden auch die Gemeinden Krombach, Lutter und Uder mitversorgt. Sie gehören zur Gruppenwasserversorgung Springmühle, einer von insgesamt 13 Gruppen im Versorgungsgebiet des WAZ Obereichsfeld. Der neue Hochbehälter wird von der gleichnamigen Trinkwasserquelle Springmühle bei Lutter gespeist. Sie ist eine der leistungsstärksten Quellen im Verbandsgebiet.

Mit einem Durchmesser von 18 und einer Höhe von 5 Metern wird der Neubau in zwei Kammern je 500 Kubikmeter Wasser, und somit die fünffache Menge gegenüber seinem Vorgänger aus dem Jahr 1904, fassen. Durch die getrennte Bauweise kann im Wartungsfall jeweils eine der beiden Kammern außer Betrieb genommen werden, ohne dass die Funktion der gesamten Anlage ausfällt. Beim anschließenden Tag der offenen Tür erläuterten die Experten der EW Wasser interessierten Besuchern Bau und Funktionsweise.

Kalteneber steht sinnbildlich für die Stärkung des ländlichen Raums durch nachhaltige Lösungen. Die Eichsfeldwerke haben für die Gemeinde das Wohnbaugebiet Stadtweg mit 14 Bauplätzen erschlossen. Regenwasserkanal und Trinkwasserleitungen in der Straße Stadtweg wurden erneuert, ebenso wie die Trinkwasserleitung in der Lorenz-Kellner-Straße.

Anfang kommenden Jahres sollen die alten Stallungen auf dem ehemaligen LPG-Gelände nahe des alten Bahnhofs zurück gebaut werden. Ein Konzept für die Nachnutzung des revitalisierten Geländes ist bereits ausgearbeitet: Eine Photovoltaikanlage wird etwa 4 Millionen Kilowattstunden Ökostrom produzieren. Damit lassen sich 1.600 Durchschnittshaushalte mit grüner Energie versorgen. Von Wohnraum über Verkehr bis Versorgung stecken rund 8 Millionen Euro geplante Investitionen in den gesamten Infrastrukturprojekten in Kalteneber.

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