Erfurter Grau empfing am 14. September 2022 zwei Schulklassen aus den Staatlichen berufsbildenden Schulen Eichsfeld und der Bergschule St. Elisabeth aus Heilbad Heiligenstadt in der Thüringer Hauptstadt. Die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer waren einer Einladung des Landesverbands Thüringen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, im Rahmen einer langfristigen Projektarbeit, gefolgt.

In der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße sollten sie sich mit der Missachtung von Menschenrechten unter der SED-Diktatur auseinandersetzen. Die noch erhaltenen Gefängniszellen der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt vermittelten eindrücklich den Umgang des Regimes mit Menschen, die der politischen Denkweise und dem Feindbild der Machthabenden nicht zustimmten.

Eichsfelder Schülergruppe in der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße in Erfurt. Foto: Ronja Heinrich

Nach der Mittagspause folgte ein Demokratie-Workshop von „Jugend prägt“, einem Projekt des Landesjugendring Thüringen e.V. Hier haben sich die Jugendlichen Gedanken über den Einfluss von Demokratie auf ihr persönliches Leben gemacht und herausgefunden, wie sie selbst politischen Einfluss nehmen können. Dazu probierten sie sich z.B. an Alternativen zur klassischen Mehrheitsentscheidung aus. Vor allem der im Experiment erlebbare Unterschied zwischen Sach- und Personenwahl war spannend zu beobachten.

Nach anfänglicher Zurückhaltung wurde das Interesse der Teilnehmer im Verlauf des Workshops geweckt und zum Ende hin beteiligten sie sich aktiv an den demokratischen Versuchen. Dieser informationsreiche Tag diente nun als letzte Vorbereitung vor der praktischen Auseinandersetzung mit den Kriegsgräberstätten von Heilbad Heiligenstadt. Nächster Schritt innerhalb des langfristigen Projektes wird die Findung in Kleingruppen sein, um die historischen Hintergründe der Kriegsgräberstätten des Ersten und Zweiten Weltkrieges, des sowjetischen Friedhofs und die der Stolpersteine sowohl auf analogem als auch auf digitalem Wege darzustellen.

Wir danken dem Thüringer Bildungsministerium und der Partnerschaft für Demokratie im Eichsfeld für das Ermöglichen dieses Projekttages.

Ronja Heinrich, Bundesfreiwilligendienst

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