Außenwirtschaftsprogramm 2022

Steigende Rohstoffpreise, fehlende Fachkräfte sowie Störungen in
den Lieferketten machen auch vor dem Thüringer Außenhandel nicht
halt. Vorläufigen Berechnungen der Industrie- und Handelskammer
(IHK) Erfurt zufolge, dürften die Exporte 2021 mit rund 16 Milliarden
Euro jedoch deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen. 

Dabei ist ein erfolgreicher internationaler Handel in Zeiten globaler Unsicherheit kein Selbstläufer mehr. Mit dem Außenwirtschaftsprogramm unterstützt die IHK Erfurt auch im neuen Jahr Unternehmen des Freistaats bei ihren Außenhandelsaktivitäten.
„Für kleine und mittlere Unternehmen werden internationale Märkte auch
weiterhin an Bedeutung gewinnen.

Eine Messe im In- oder Ausland kann dabei ein wichtiger Türöffner zur Erschließung neuer Absatzchancen sein“, erklärt Mark Bremer, Teamleiter International bei der IHK Erfurt. Im Jahr 2022 seien bisher sechs Firmengemeinschaftsstände der mitteldeutschen Industrie- und Handelskammern, unter anderem auf der
Maschinenbaumesse in Brünn (Tschechien), der Mehrbranchenmesse
FIHAV in Havanna (Kuba) und der Manufacturing Indonesia in Jakarta
(Indonesien) geplant. Auch verschiedene Kooperationsbörsen im In- und
Ausland seien bereits in Vorbereitung.


In Zeiten von steigendem Protektionismus bleibt die IHK Erfurt für die
exportorientierten Firmen ein wichtiger Ansprechpartner. Neben Zollfragen
und Auskünften zu Ländern und Märkten stellt die Kammer notwendige
Ursprungszeugnisse und andere, dem Außenwirtschaftsverkehr dienende,
Bescheinigungen aus und organisiert auch in diesem Jahr zahlreiche
Ländersprechtage, Fachseminare und Workshops. Wichtige Partner sind
dabei die Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), die mehr als 140
Büros in 92 Ländern unterhalten, sowie das Enterprise Europe Network
(EEN) mit dem Fokus auf Europa. Die einzelnen Angebote können dem
neuen Außenwirtschaftsprogramm unter www.erfurt.ihk.de/international
entnommen werden.


Der Anteil des Auslandsumsatzes des Verarbeitenden Gewerbes am Um-
satz insgesamt – auch als Exportquote bezeichnet – betrug in der
Jahresstatistik 2020 im Freistaat etwa 37 Prozent. Das liege jedoch noch
deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von knapp 51 Prozent. „Die
Außenwirtschaftsförderung für kleine und mittelständische Unternehmen
muss deshalb auch in Zukunft fortgesetzt werden“, fordert Bremer. Der
Auftritt auf dem richtigen Exportmarkt sei dabei ebenso wichtig wie die
Ansprache der einzelnen Kunden und Kooperationspartner oder die
sichere Finanzierung. Der Freistaat unterstütze Auslandsaktivitäten kleiner
und mittlerer Betriebe mit Zuschüssen bei der Beteiligung an
internationalen Messen und der Kontaktanbahnung im Ausland.

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